Der Monat des Bugs beginnt
Die Prognosen für den Verlauf des Datumswechsels beinhalten mehrheitlich keine gravierenden Ausfälle, dafür tritt der bekannte - aber durch die Fixierung auf Silvester vernachläßigte - Aspekt in den Vordergrund, dass sich die Auswirkungen des Bugs erst im Laufe der nächsten Wochen und Monate zeigen werden.
In der gleichen eintönigen und aussageschwachen Routine, wie bisher Institutionen auf allen Ebenen ihre gute Vorbereitung kundgetan haben, sind für die nächsten Tage Meldungen über den glatten Verlauf der Silvesternacht zu erwarten.
Seriöse Bilanzen über die Auswirkungen des Bugs sind aber erst Mitte bis Ende Januar möglich.
Bruce McConnell vom International Y2K Cooperation Center der Weltbank: "Etwa in der dritten Januarwoche werden wir ernsthaft in der Lage sein, die Auswirkungen abzuschätzen."

Der bisher größte Zwischenfall, das gestrige Versagen von 20.000 Kreditkarten-Lesegeräten in Groß-Britanien, zeigt zudem, dass es einer gründlichen Aufbereitung und Analyse der kommenden Störfälle bedürfen wird, um die Ursachen exakt dem Y2K-Bug zuzurechnen.
Insbesondere in Bereichen, in denen zunächst nur die Herstellerfirmen über alle Informationen verfügen, wird dies eher Monate als Wochen in Anspruch nehmen.
Neben dem Faktor, dass der Bug erst nach und nach seine Wirkung tut, sollten die in der Vorbereitungsphase installierten Redundanzen und Überkapazitäten dafür sorgen, dass sich in erster Linie Programmierer und Systemadministratoren mit dem Bug beschäftigen müßen und Konsumenten relativ wenig von den Auswirkungen zu spüren bekommen werden.