Manager-Wortscharmützel um Mannesmann
Im Kampf gegen die Übernahme durch Vodafone Airtouch hat Mannesmann-Chef Klaus Esser schwere Vorwürfe gegen den britischen Konkurrenten erhoben: Vodafone versuche die deutschen Mannesmann-Aktionäre in die Irre zu führen und enthalte ihnen wichtige Informationen über Risiken vor.
Das Angebot von Vodafone berge für Mannesmann-Aktionäre "zahlreiche sehr große Risiken", schreibt Mannesmann in Anzeigen in mehreren Tageszeitungen.
Die Übernahmeschlacht wird inzwischen regelmäßig mittels Anzeigenkampagnen geführt. Heute heißt es: "Lassen sie sich nicht irreführen: Vodafone gesteht im englischsprachigen Prospekt für die neuen Vodafone-Aktien selbst gravierende Risiken ein. Bemerkenswerterweise stellt Vodafone eine deutsche Fassung dieser wichtigen Informationen nicht zur Verfügung."
Mannesmann erwartet für das Jahr 2000 eine Steigerung des operativen Ergebnisses um 50 Prozent. Ohne Vodafone werde das Ergebnis in den drei Folgejahren jeweils um mindestens 30 Prozent zulegen.
"Im Gegensatz dazu erwarten wir für ein kombiniertes Unternehmen Mannesmann/Vodafone ein Ergebniswachstum, das um rund ein Drittel niedriger ausfallen würde." Das Angebot von Vodafone an die Aktionäre reiche nicht aus, um sie für diesen Verlust an Wachstumschancen entschädigen.
"Angesichts dieser Wachstumsaussichten und des zusätzlichen Wertes, den wir durch Datendienste, Internet und Tele-Commerce schaffen können, sind wir der festen Überzeugung, dass das Wertpotenzial der Mannesmann-Aktie deutlich über dem Wert des Vodafone-Angebots liegt."