29.12.1999

WADL & BISS

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Experten-Schimpf auf Hacker und SysAds

Ira Winkler, Sicherheitsexperte, Geheimdienstveteran und derzeit Präsident der "Internet Security Advisor's Group", hat in einem Interview sowohl den meisten Hackern als auch dem überwiegenden Teil der System-Administratoren ein dürftiges Arbeits-Niveau bescheinigt.

Die Anzahl der weltweit aktiven Hacker ist laut Winkler in den letzten zwei Jahren von etwa 35.000 bis 50.000 auf eine Zahl um 100.000 gestiegen, wobei der überwiegende Teil aber nicht in der Lage ist eigene Tools zu schreiben - Winkler bezeichnet sie als "Wadlbeisser".

Da die meisten Attacken mit bekannten Tools durchgeführt werden, die auf bekannte Schwachstellen abzielen, kommen auch System-Administratoren bei Winkler nicht gut weg: 95 Prozent würden die Basisregeln der Sicherheit nicht einhalten, Systeme in der Regel viel zu offen konfigurieren und versäumen regelmäßig Patches und Antiviren-Updates zu installieren.

Durch diese Versäumnisse würden dann auch die "Wadlbeißer" unter den Hackern oft erfolgreich in Systeme eindringen.

Zu den technischen Mängeln kommt laut Winkler bei den meisten Firmen noch ein mangelndes Sicherheits-Bewußtsein der Angestellten.

Unlängst hätte er die Schranken einer Bank umgangen, indem er Informationen aus dem Netz mit telefonisch erfragten kombinierte. Ohne die unfreiwillige Kooperation der Mitarbeiter wäre dies nicht möglich gewesen.

Lob für tüchtige Hacker und MS

Zwei Gruppen lobte Winkler in dem Interview: Die inzwischen rund 5.000 Hacker, die fähig sind, ihre eigenen Tools zu schreiben und so die Entwicklung von Sicherheitsstandards voranbringen und - Microsoft. Das Unternehmen hätte in letzter Zeit seine Anstrengungen in der Fehlerbeseitigung sichtbar gesteigert.