30.12.1999

DECSS CRACK

Bildquelle: PhotoDisc | ORF On

DVD-Lobby hat geklagt und wurde vertagt

Das Bezirksgericht in Santa Clara hat gesprochen und was es sprach, fiel nach einem ersten Bericht eines der Angeklagten zugunsten der Verteidigung aus.

Die Verhandlung ist auf den 14. Januar vertagt, der von den Plaintiffs [Klägern] geforderten einstweiligen Verfügung gegen Websites, die den Kopierschutz-Crack DeCSS online zur Verfügung stellen, wurde nicht stattgegeben.

Die Electronic Frontier Foundation [EFF] hatte ad-hoc ein offenbar erfolgreiches Team von Anwälten für den Prozess abgestellt.

Die Lobbygroup DVD Copy Control Association [DVD-CCA] hat über eine kalifornische Anwaltskanzlei die Eigentümer Dutzender Websites kontaktiert und wegen unstatthafter Veröffentlichung von Geschäftsgeheimnissen gerichtliche Schritte eingeleitet.

Alle betroffenen Sites hosten das Entschlüsselungstool DeCCS, das den Kopierschutz von DVD-Videos wirkungslos macht.

Die Betreiber der betroffenen Sites wollen nicht aufgeben. Allgemeiner Tenor ist, dass die Filmindustrie den Fortschritt bei Datenspeicher-Standards wie DVD durch technische Blockaden behindere.

Ländercodes und Kopierschutz, die auf Druck der Industrie in das neue Medium integriert wurden, haben nach Ansicht aller Kenner des Mediums eine breite Durchsetzung des DVD-Standards bis jetzt verhindert.

Der CSS-Verschlüsselungsmechanismus ist von vornherein eher schwach ausgelegt.

Die Anwälte im O-Ton:

"If the reader of this message is not the intended recipient, or the employee or agent responsible to deliver it to the intended

recipient, you are hereby notified that any dissemination, distribution or copying of this communication is strictly

prohibited.

If you have received this communication in error, please immediately notify us by telephone (212-310-8000), and destroy the original message."