Software jagt Washington-Killer
Eine spezielle Software soll Fahndern in Washington D.C. helfen, einen Serienmörder zu fassen.
Der Mörder hat bis dato sieben Personen durch gezielte Gewehrschüsse getötet und zwei weitere schwer verletzt.
Der Polizist Kim Rossmo hat Algorithmen entwickelt, die anhand von Ort und Zeitpunkt der Verbrechen feststellen, wo sich der Attentäter aufhält. Die Software soll den Wohnort eines Verbrechers auf mehrere Hundert Meter eingrenzen können.
"Unter dem Strich bietet das Programm eine optimale Suchstrategie", fasst Rossmo zusammen.
Der Mensch ist faul
Die Software führt Millionen von Gleichungen durch, um das
"Jagdgebiet" eines Serienkillers in Relation zu seinem Wohngebiet zu
stellen. Rossmos Untersuchungen haben ergeben, dass der Mensch
grundsätzlich faul ist und zum Jagen zwar sein Wohngebiet verlässt,
sich aber nicht allzu weit wegbewegt.

Geo-Profiler macht Jagd auf Killer
Rossmo ist ein "Geo-Profiler" - er benutzt geografische Ortsangaben, um ein Muster im Verhalten eines Verbrechers zu erkennen. Er schätzt, dass seine und die Arbeit anderer mitgeholfen haben, rund 200 Fälle von Serienmorden aufzuklären.
Geo-Profiling kann die herkömmliche Aufklärungsarbeit nicht ersetzen, sehr wohl aber ergänzen. Kim Rossmo hat mehrere Fälle vorzuweisen, bei denen der Wohnort von Killern oder Serien-Sexualtätern beinahe auf den Häuserblock genau eingegrenzt werden konnte.
70.000 USD pro Lizenz
Die Software kostet 70.000 USD - Schulung und Training inklusive.
Rossmo weist darauf hin, dass spezielles Personal benötigt wird, das
dem Computer hilft, wertlose Daten oder Zufallsausreißer zu
eliminieren. Die Software, programmiert von der Firma ECRI
[Environmental Criminology Research], läuft unter Sun-Systemen und
soll demnächst auf Windows NT portiert werden.

Sci-Fi-Versprechungen
In einer kommenden Version soll die Software sogar in der Lage sein, den nächsten Ort des Verbrechens vorherzusagen. Auch das Datum soll eingegrenzt werden.