Analysten sehen Telcos nahe der Talsohle
Die Investmentbank Merrill Lynch sieht die seit mehr als zwei Jahren unter einer deutlichen Talfahrt leidende Telekommunikationsbranche nahe dem konjunkturellen Tiefpunkt und hat die Bewertung der Branche von "Untergewichten" auf "neutral" angehoben.
"Wir glauben, dass der Boden für die Telekom-Dienstleistungsbranche nahezu erreicht ist", erklärten die Analysten. Jedoch seien die Aussichten schwächer als je zuvor und das Aufwärtspotenzial insgesamt gering, hieß es weiter.
Zu den von Merrill Lynch bevorzugten Aktien gehören der britische Festnetzanbieter British Telecom, der US-Konzern AT&T und der japanische Anbieter KDDI. Die Aktien der Deutschen Telekom und des US-Konzerns Qwest genießen bei den Merrill-Lynch-Analysten von den weltweiten Anbietern mit die geringste Wertschätzung.

Effekte
Der Telekomsektor profitiert heute bereits teilweise von der Hochstufung. Der britische Telekomtitel BT Group legte bis zum frühen Nachmittag um 4,19 Prozent auf 161,5 britische Pence zu, Telecom Italia um 0,69 Prozent auf 7,31 Euro und Portugal Telecom um 2,4 Prozent auf 5,2 Euro.
Der Telekomausrüster Alcatel wird von einer Kurszielsenkung nicht belastet, die Papiere gewinnen um 3,48 Prozent auf 2,38 Euro.
In Frankfurt steht unterdessen die Deutsche Telekom im Blickpunkt. Das beschleunigte Stellenabbau-Programm der Deutschen Telekom wird von Julius Bär positiv bewertet. Deutsche Telekom verbilligten sich dennoch gegen den freundlichen Trend im Sektor um 1,25 Prozent auf 8,7 Euro.