Sony-Musiker verklagen Universal-Tochter
Die Musiker Bob Dylan, Billy Joel und James Taylor haben die Universal-Tochter MP3.com wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt.
Die Kläger werfen der Musik-Plattform vor, einige ihrer Songs ohne entsprechende Verträge zum Download angeboten zu haben.
Die Klage, die vor einem Gericht in New York eingebracht wurde, setzt eine stattliche Reihe von ähnlichen Prozessen fort, die in den vergangenen Jahren gegen MP3.com eingebracht wurden.
Bemerkenswert an der neuen juristischen Auseinandersetzung ist jedoch, dass die Kläger alle bei Sony unter Vertrag stehen und somit die Tochter eines Major-Konkurrenten verklagen.

Die Übernahme
Acht Monate, nachdem man MP3.com selbst erfolgreich vor Gericht zitiert und dort gewonnen hatte, übernahm Vivendi Universal im Mai 2001 MP3.com.
Der Kaufpreis für die Übernahme, die nach Aussage von Vivendi Universal eine freundliche war, war mit 372 Millionen USD in Aktien und Cash dotiert.
MP3.com hatte im November 2000 nach einem Rechtsstreit mit der Universal Music Group eingewilligt, 60,5 Millionen Euro zu zahlen.

Prozess-Geschichte
MP3.com kann bereits auf eine umfangreiche Prozessgeschichte zurückblicken. Die letzte Klage wurde vor rund einem Jahr eingebracht.
Das Unternehmen war davor bereits in einem anderen Prozess zur Zahlung von rund 175 Millionen USD an große Plattenfirmen und Verlage wegen der Verletzung von Urheberrechten verurteilt worden.
Dabei ging es um so genannte Online-Jukeboxen, durch die der User in die Lage versetzt wurde, Stücke seiner CDs oder bei MP3.com erworbene Songs automatisch seiner persönlichen, per Passwort geschützten Online-Jukebox hinzuzufügen.
Im April 2001 hatte MP3.com auch einen Copyright-Prozess gegen das Independent-Label TVT Records verloren und war zur Zahlung von 300.000 USD Schadensersatz verurteilt worden. Im Mai 2001 wurde MP3.com ein weiteres Mal verklagt: Tom Waits, Randy Newman und Mitglieder der Gruppe Heart fordern wegen Verletzung der Urheberrechte 45,9 Millionen Euro Schadensersatz.
