Jahr-2000-Panik in Japan
Aus Sorge vor dem Computer-2000-Problem decken sich die Japaner dieser Tage zuhauf mit Lebensmittelvorräten ein. Gehortet wird dabei alles, was lange haltbar ist, wie Fisch in Dosen, in Vakuum verpackter Reis oder Instant-Nudeln.
Supermärkte haben wegen des Computer-2000-Problems spezielle Verkaufsstände für Notrationen eingerichtet. Der führende Hersteller Suntory Ltd rechnet zum Beispiel in diesem Monat mit einem drei Mal so hohen Absatz von Mineralwasser wie im Vorjahresmonat, berichtete die führende Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" am Dienstag.
Die Japaner leisten mit der Hamsterei ihrem Regierungschef Keizo Obuchi Folge, der die Bevölkerung in Fernsehspots und auf Plakaten aufforderte, sich vorsichtshalber mit Lebensmittelvorräten für zwei bis drei Tage auf den Datumswechsel vorzubereiten.
Die Firma Toyo Suisan schraubte ihre Produktion von Instant-Nudeln in diesem Monat um zehn Prozent nach oben. Auch in Dosen verpackte Makrelen und Sardinen gingen weg wie warme Semmeln. So stockte die Firma Nippon Suisan ihre Produktion von Dosennahrung für November und Dezember um 20 bis 30 Prozent auf. Ungewöhnlich hohen Absatz finden zudem tragbare Kochherde, Ölöfen sowie feuerbeständige Geldschränke - aus Angst, die Bankautomaten könnten wegen des Computer-2000-Problems ausfallen.
Japanische Finanzfachleute in Neujahrs-Bereitschaft
Japanische Finanzinstitute haben über die Neujahrsfeiertage Tausende ihrer Mitarbeiter wegen des Jahr-2000-Problems mobilisiert. Nach einem Bericht der japanischen Finanzzeitung "Nikkei" vom Dienstag werden in großen Finanzhäusern zum Jahreswechsel mehr als 70.000 Angestellte bereitstehen.
Sollte es tatsächlich zu Problemen wegen der Datumsumstellung der Computer kommen, würden weitere Mitarbeiter aus der Bereitschaft geholt.
Wie die Zeitung "Nikkei" weiter berichtete, wird die Tokai Bank die einzige Geschäftsbank sein, die ihre Geldautomaten in den ersten drei Tagen des neuen Jahres in Betrieb haben werde.