Neue RAM-Chips aus Taiwan
Nachdem Samsung bereits im Juni den Einsatz von Fertigungstechnologien für DRAM, die mit nur 0,13 Mikron "breiten" Leiterbahnen ausgestattet sind, bekannt gegeben hatte, haben die Konkurrenten aus Taiwan auf breiter Front nachgezogen.
Der Fertigungsstandard für DRAMs lag bis Mitte 1999 deutlich über 0,20 Mikron [= 0,2 tausendstel Millimeter].
Achtung: Die Angaben in Megabit [sic!] weiter unten beziehen sich auf die einzelnen RAM-Bausteine und nicht auf das gesamte RAM-Speicherelement.
Winbond Electronics vermeldet die erfolgreiche Pilot-Produktion von 256-Mbit-DRAMs mit 0,175-Mikron-Technologie. Schon kurz nach Jahresbeginn will man die gesamte Produktion darauf umstellen.

Gewaltige Umsätze
Der Markt ist gewaltig: Laut einer InStat-Studie werden heuer weltweit allein mit SDRAM rund 18,5 Milliarden Dollar umgesetzt, im Jahr 2000 sollen es bereits 31, 8 Mrd. sein.
Für 2001 wird ein Weltumsatz von 51,6 Milliarden USD erwartet.
Das private Taiwan Institute of Economic Research erwartet für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5,54 Prozent. Zuvor hatte es lediglich mit 5,34 Prozent gerechnet.
Die Regierung geht nach wie vor von einem Wirtschaftswachstum von 5,4 Prozent aus. Kurz vor dem Erdbeben waren es noch sechs Prozent.
Kosten pro Chip um die zwei US-Dollar
Ein Joint Venture der Siemens-Tochter Infineon namens ProMOS, das
neben Winbond die fortgeschrittensten RAM-Bäckereien in Taiwan
unterhält, produziert bereits Testserien in 0,17 Mikron. ProMOS
rechnet damit, die Chips bereits um zwei USD pro Einheit produzieren
zu können. Die Einsparungen in Teilen des Produktionsprozesses
belaufen sich angeblich auf bis zu 50 Prozent.

Die Unternehmen der Insel haben bei Scannern einen Weltmarktanteil von gut 80 Prozent.
Bei Computerbildschirmen sind es 58 Prozent, bei Notebooks 40, bei Motherboards, Tastaturen und bei Computermäusen jeweils über 60 Prozent.
Der weltweit zweitgrößte Personalcomputerhersteller, Dell, erhält rund 60 Prozent seiner Desktop-PCs aus Taiwan, die Nummer eins, Compaq, kommt hier auf 25 Prozent, IBM auf 40 Prozent.