Der Wettbewerb um die Wachstumswerte
In dem gerade aus der Rezession erwachenden Japan dürfte im kommenden Jahr unter den Börsen ein Kampf um die Notierung von Wachstumsunternehmen entbrennen. Die Nasdaq Japan bestätigte am Freitag frühere Planungen, wonach der japanische Ableger der technologieorientierten US-Computerbörse Ende Juni ihren Betrieb aufnimmt.
Ziel sei ein eventuell rund um die Uhr laufendes Handelssystem mit elektronischen Verbindungen zur europäischen und zur amerikanischen Nasdaq. Der Nasdaq Japan steht allerdings nach Erwartungen von Börsenexperten heftige Konkurrenz ins Haus. Am Donnerstag startete die Tokyo Stock Exchange ihren "Mothers"-Markt, der sich vor allem auf High-Tech-Aktien konzentriert.
Börsianern zufolge ist derzeit noch unklar, wer von den beiden Konkurrenten letztlich das Rennen macht. Während der "Mothers"-Markt den Vorteil des früheren Starts besitze sowie auf den Namen der einheimischen Börse zurückgreifen könne, sei die japanische Nasdaq attraktiver für Unternehmen, die nach Internationalität strebten, hieß es. Mit Liquid Audio und dem Internet Research Institute starteten zunächst wei Unternehmen ihr "Mothers"-Listing, mehr als 20 weitere streben es an.
Bei Softbank, dem Joint-Venture-Partner der Nasdaq Japan, geht man für die kommenden zwölf Monate von einem Potenzial von 200 bis 300 Börsengängern für "Mothers", die japanische Nasdaq und den außerbörslichen Over-the-counter-Markt aus.
Die Nasdaq Japan wird den Angaben zufolge von der Osaka Securities Exchange und einer gleichnamigen
Betriebsgesellschaft betrieben, gegenwärtig ein Gemeinschaftsunternehmen von Softbank und der amerikanischen National Association of Securities Dealers.