20.12.1999

POSITIONING

Bildquelle: Fuzo

Local Position System serienreif

"Local Position System" (LPS) nennt sich ein Bewegungserfassungssystem, das vom Sportinstitut der Karl-Franzens-Universität Graz seinen Ausgang nahm und nun vom Hard- und Softwareentwickler Abatec Electronics umgesetzt wird.

Bisher musste man auf der Suche nach den verlorenen Hundertstelsekunden in der Regel auf Videos zurückgreifen.

Doch wer am Bildschirm schnell aussieht, ist oft gar nicht der Schnellste - das weiß auch der gelernte TV-Zuschauer.

Im Unterschied zu GPS sendet beim LPS das bewegliche Objekt selbst Signale zurück, das heißt, am Sportler oder auch am Sportgerät [Ball, Ski, Bob etc.] wird ein so genannter Transponder angebracht, dessen Position von der Basisstation aus jederzeit vollautomatisch ermittelt werden kann.

Bei den LPS-Prototypen setzt die Basisstation 2.500 Mal pro Sekunde Messungen ab, womit Positionsbestimmungen von plus minus zwei Zentimetern auf eine Distanz von drei Kilometern möglich sind.

Local Position System

Derzeit ist der Einsatzbereich des Systems noch durch die Größe des Transponders limitiert. Doch Leitner ist überzeugt, dass LPS Ende 2000 oder Anfang 2001 in der Größe einer Zigarettenschachtel auf den Markt kommt. 2002 soll der Transponder samt Batterie dann überhaupt nur noch Knopfgröße haben.

Olympisches Komitee interressiert

Das Interesse an LPS ist groß: ÖSV und Olympisches Komitee haben angefragt, und der italienische Fußballverband denkt daran, Transponder in Fußbällen zu verstecken, um damit die Schiedsrichter zu unterstützen. War der Ball nun im Tor oder nicht?

Aber nicht nur im Sport, überall, wo genaue Beobachtung gefragt ist, bietet sich LPS an. So wollen Stuttgarter Pferdezüchter Ganganalysen bei Rassepferden LPS-unterstützt durchführen.

Auch Lawinenopfer könnten wesentlich rascher gefunden werden als mit bisherigen Suchmethoden.