Telenor [N0] und Telia [SE] heiraten nicht
Der Zusammenschluss zwischen den skandinavischen Telefonkonzernen Telia und Telenor zu einem der größten europäischen Anbieter ist am Streit um die Macht im neuen Konzern gescheitert.
Die Regierungen Schwedens und Norwegens hätten sich nach Beratungen darauf verständigt, die Fusionsverhandlungen nicht mehr fortzusetzen, sagte der norwegische Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik am Donnerstagabend vor Journalisten in Oslo.
Die Monate dauernden Verhandlungen fanden zwar den Segen der EU, waren aber von permanenten, national akzentuierten Querelen überschattet gewesen.
"Tut uns leid", sagt Norwegen
"Es tut uns leid, dass wir diese Entscheidung treffen mussten",
betonte der Regierungschef. "Aber wir denken, dass es in der
gegenwärtigen Lage das Beste ist." Beobachtern zufolge ist das
Scheitern der Fusion sowohl finanziell als auch politisch ein
schwerer Rückschlag für die beiden skandinavischen Nachbarstaaten.

Schweden bedauert
Der schwedische Industrieminister Björn Rosengren sagte in Stockholm, der Fusionsbeschluss sei sowohl aus industrieller als auch politischer Sicht eine gute und richtige Entscheidung gewesen.
Beide Seiten hätten sich aber nicht in ihren unterschiedlichen Lesarten des Fusionsvertrages einigen können, bedauerte Rosengren.
Der aus den beiden Ex-Monopolisten zu fusionierende Konzern sollte ursprünglich zum 1. Jänner ins Leben gerufen werden.
Der schwedische Rundfunk hatte zuvor ohne Angabe von Quellen gemeldet, dass die Regierung in Oslo nach langen Verhandlungen einen Kompromissvorschlag der Stockholmer Regierung in der Frage der Entscheidungsfindung abgelehnt habe.
