16.12.1999

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Gerüchte im Netz machen Geld an der Börse

Das Internet scheint gut geeignet zu sein, um Gerüchte zu verbreiten, die sich auf den Kurs von Aktien auswirken, insbesondere dann, wenn es sich dabei um Technologiewerte handelt. Für den Missbrauch dieses Mechanismus sind zwei Amerikaner jetzt schuldig gesprochen worden. [Das Strafmaß steht noch aus.]

Wie Unternehmen legal aus der Börsenhysterie um Technologiewerte Profit schlagen können, hat das Anlegermagazin Smartmoney verraten: einfach in einer Presseaussendung mehrmals "Linux" erwähnen.

Als Beispiel nannte Smartmoney die Firma

Learn2.com, die lediglich ankündigte, Linux-Lehrbücher zu veröffentlichen, und passend dazu prominent den Pinguin auf ihrer Site platzierte. Der Kurs der

Die beiden Kalifornier wurden verurteilt, weil sie unter 50 verschiedenen Namen über 500 Postings in verschiedenen Finanz-Newsgroups und -Foren platzierten. Darin empfahlen sie den Kauf von Aktien einer nahezu bankrotten Firma, weil diese angeblich kurz vor der Übernahme durch ein Unternehmen für kabellose LANs stünde.

Die Notierungen der angepriesenen Firma stiegen daraufhin innerhalb eines Tages von 13 Cents auf über 15 Dollar, was den Angeklagten einen Gewinn von 364.000 Dollar [4.991.277 ATS] bescherte.

Der Richter wies in seinem Schuldspruch darauf hin, dass nicht nur der Betrug, sondern auch dessen Aufklärung im Netz sehr viel schneller gehe. Ermittler hatten lediglich einige Tage gebraucht, um die Datenspur der Angeklagten zu rekonstruieren.