Etappensieg für Mannesmann
Der Mannesmann-Vorstand darf sich weiter gegen das feindliche Übernahmeangebot des Konkurrenten Vodafone-AirTouch zur Wehr setzen.
Das Landgericht Düsseldorf wies am Dienstag einen Antrag mehrerer Mannesmann-Kleinanleger zurück, welche die gegen die milliardenschwere Vodafone-Offerte gerichtete Werbe- und Informationskampagne der Konzernspitze per einstweiliger Verfügung stoppen wollten.
Der CEO und die Roadshow
Die Mannesmann-Kleinaktionäre hatten Konzernchef Klaus Esser vorgeworfen, mit seiner internationalen "Roadshow" gegen Vodafone die Interessen der verkaufswilligen Aktionäre zu ignorieren. Esser war unter anderem nach Großbritannien und in die USA gereist, um Anteilseigner und Fondsmanager von seiner Abwehrstrategie gegen die Vodafone-Offerte zu überzeugen.
Vodafones Kriegskasse
Vodafone brachte unterdessen einen Kredit im Gegenwert von 30 Milliarden Euro [412,8 Mrd. ATS] unter Dach und Fach, mit dem das Übernahmeangebot für den deutschen Konzern finanziert werden soll.
Wie Vodafone in London mitteilte, stimmte ein Konsortium von elf Banken zu, die 30 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen.
Dies entspricht ungefähr einem Viertel des Übernahmeangebots im Gegenwert von gut 243 Milliarden Mark [1.709,6 Mrd. ATS]. Vodafone hatte den Mannesmann-Aktionären 53,7 eigene Aktien für jeden ihrer Anteilsscheine angeboten.
Die Europäische Kommission kündigte ihre Entscheidung zur geplanten Fusion von Mannesmann mit dem britischen Mobilfunkbetreiber Orange für Dienstag oder Mittwoch kommender Woche an. Mannesmann hatte am 21. Oktober ein öffentliches Angebot für Orange abgegeben, das sich auf 19,8 Milliarden Pfund beläuft; dies entspricht nach dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank vom Dienstag gut 62,3 Milliarden Mark [438,3 Mrd. ATS].