Internet entlastet Umwelt
Das rasante Wachstum des Internets und des Online-Handels können einer US-Studie zufolge erheblich zur Entlastung der Umwelt beitragen.
"Das Internet führt zu einer ganz anderen Art von Wirtschaftswachstum, als wir es bislang kannten", sagte der Autor der vom Zentrum für Energie- und Klimalösungen veröffentlichten Studie, Joseph Romm. Die Konsequenzen des Internets auf die Umwelt würden auch zu einer Veränderung der Wirtschaftsprognosen von Regierungen und Unternehmen führen.
Weniger Energieverbrauch
Der Studie zufolge wuchs die US-Wirtschaft in den Jahren 1997 und 1998 um insgesamt neun Prozent, der Energieverbrauch blieb aber nahezu unverändert, und dies trotz niedriger Preise.
Das Internet erlaube etwa, bis zum Jahr 2003 2,7 Millionen Tonnen Papier zu sparen und damit die klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen um zehn Millionen Tonnen zu senken, heißt es in der Studie weiter. Außerdem verringere der Internet-Handel die durch den Einkaufsverkehr verursachten Autoabgase. Der Energiebedarf eines Computers von gerade einmal 150 Watt sei dagegen gering.
Worldwatch-Institut fordert Umdenken bei Papier
Herstellung und Verbrauch von Papier gehören einer Studie des Washingtoner Worldwatch-Instituts zufolge zu den schlimmsten Umweltsünden. Dabei wäre es nach Ansicht der Autoren - Janet N. Abramovitz und Ashley T. Mattoon - durchaus möglich, den Verbrauch von Holz für die Papierherstellung weltweit um 50 Prozent zu senken. Voraussetzung sei, dass die Industrieländer ihren Papierverbrauch drosseln, die Herstellungsweise verbessern sowie mehr Altpapier und andere Materialien einsetzen. Das mit dem Einzug der Computer in den 70er Jahren angekündigte "papierlose Büro" sei nicht entstanden. Allein in den USA gingen im Schnitt rund 12.000 Seiten Papier pro Jahr durch die Hände eines Büroangestellten. Internet und E-Mail seien allerdings Möglichkeiten, Papier zu sparen.
Die Autoren wiesen darauf hin, dass ein Fünftel aller weltweit abgeholzten Bäume in die Papierherstellung gehen. Für eine Tonne Papier würden zwei bis 3,5 Tonnen Holz verbraucht. Für die Herstellung werde mehr Wasser als für jedes andere Produkt verbraucht. "Und das alles, um ein Produkt herzustellen, das gewöhnlich nur einmal benutzt und dann weggeworfen wird." In vielen Ländern machten Papierwaren 40 Prozent des festen Mülls aus.