Libanon verbietet Einfuhr von Intel-Chips
Der libanesische Zoll hat nach Angaben von Importeuren die Einfuhr von Computern mit Intel-Prozessoren gestoppt. Grund für diesen Schritt sei ein Gesetz, das die Einfuhr von Gütern in den Libanon untersagt, wenn ein Unternehmen auch Verbindungen zu Israel hat, teilten Außenhandelsunternehmen in Beirut mit. Seit dem in der vergangenen Woche verhängten Verbot für Einfuhren werden nach Angaben der Importeure eilige Computer-Lieferungen etwa an Behörden oder Banken an den Grenzen des Landes zurückgewiesen. Der weltgrößte Computerchip-Hersteller Intel investiert seit 1974 in Israel und hat im vergangenen Jahr dort eine Fabrik eröffnet.
Der Präsident der Vereiningung der Computerindustrie, Sami Nuseiri, kritisierte die Entscheidung der Zollbehörden. Das Vorgehen könne zu einem Stillstand des gesamten öffentlichen Lebens im Libanon führen, sagte er. Immerhin arbeite das Land derzeit mit Hochdruck daran, das Jahr-2000-Problem in den Griff zu bekommen.
"Zurück ins erste Jahrtausend"
"Der Libanon sagt, er will in das dritte Jahrtausend vorstoßen. Das Land kehrt in das erste zurück!" sagte Hakam Brome, Chef des Computer-Vertreibers Best Buy Enterprises, zum Einfuhrverbot. Nach seinen Angaben werden seit langer Zeit etwa 50.000 Intel-Computer jährlich in den Libanon eingeführt. Jetzt sei ihm aber von den Behörden erklärt worden, die Arabische Liga habe 1974 [!] beschlossen, Intel nicht zur Einfuhr zuzulassen.