Wirklich anonym durchs Netz
Die kanadische Firma Zero Knowledge veröffentlicht heute ihr "Freedom"-Paket, das Surfern echte Kontrolle über ihre Daten im Netz geben soll.
Mit der "Freedom"-Software können Nutzer bestimmen, unter welchem Pseudonym sie im Netz auftreten wollen, der gesamte Datenverkehr läuft dann über das Cluster der 150 Zero-Knowledge-Server, die eine Verfolgung und Identifizierung unmöglich machen sollen.
Das "Freedom"-Paket für 49,95 Dollar umfasst die Software und fünf Pseudonyme für ein Jahr, jedes weitere Pseudonym kostet 10 Dollar. Jedes der Pseudonyme kann einzeln auf Akzeptierung von Cookies konfiguriert werden. Version 1.0 läuft nur unter Windows, Apple- und Linux-Versionen sind in Vorbereitung.

Mit dem Paket können beliebig viele Online-Identitäten aufgebaut werden, zwischen denen kein Zusammenhang festgestellt werden kann. "Datamining" erzielt aber in der Regel erst dann kommerziell verwertbare und gleichzeitig die persönliche Datensphäre verletzende Ergebnisse, wenn verschiedene Quellen abgeglichen werden.
Zero Knowledge hat sich nicht in den USA, sondern in Kanada niedergelassen, da dort die Kryptographie-Gesetze recht liberal gestaltet sind. Die in der "Freedom"-Anonymisierung verwendete 128-Bit-Verschlüsselung würde derzeit noch unter die US-Exportgesetze fallen.
Ob das Paket ein Erfolg wird, dürfte zunächst davon abhängen, in welcher Geschwindigkeit die Umleitungen über die Zero-Knowledge-Server bewältigt wird. Auf lange Sicht muss das Unternehmen vor allem beweisen, dass es zuverlässig die Datenwege verschleiert und wirklich keine Institution Zugriff auf die Klarnamen der User bekommt.
Zero Knowledge hat auch eine "Freedom"-Test-Version angekündigt, die drei Pseudonyme für 45 Tage umfasst.
