25.02.2002

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i-mode für Mobilkom "kein Thema"

Mit i-mode-Handys hat der Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo in Japan bisher knapp 30 Millionen Kunden für das mobile Internet begeistert.

Über ein Joint Venture mit KPN Mobile soll i-mode demnächst in Deutschland [über E-Plus], Belgien und den Niederlanden eingeführt werden. Österreichische Telekom-Experten bezweifeln jedoch, dass i-mode in Europa eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreiben wird wie in Japan.

Mail per i-mode mit nur wenigen Zeichen

In Japan gebe es nur wenige Festnetzanschlüsse, daher habe der Mobilfunk primär schon eine andere Bedeutung. Außerdem gebe es in Japan nicht die Möglichkeit des Versendens von Kurznachrichten [SMS] übers Handy: "Dort wird das E-Mail genannt, was bei uns SMS ist."

Der japanische Markt sei nicht wie in Europa von vielen unterschiedlichen Handyherstellern und Mobilfunkbetreibern zersplittert, erläuterte Nemsic: "NTT DoCoMo konnte einfach sagen, wie sie was haben wollen, dadurch konnte i-mode mit einem einheitlichen Standard eingeführt werden."

"Kein Thema"

Weiters würden die Europäer nicht "täglich zwei Stunden stehend im Zug fahren und daher lieber ein Handy als andere Menschen vor dem Gesicht haben", so Nemsic. Daher sei i-mode für die Mobilkom auch "kein Thema".

i-Mode "auf speziellen Markt zugeschnitten"

"i-mode ist auf einen speziellen Markt zugeschnitten", meint auch Motorola-Österreich-Chef Peter Levak. Auf dem heterogenen europäischen Markt herrschten andere Spielregeln, sagte Levak am Rande der Handymesse: "NTT DoCoMo kann in Japan sagen, wo es langgeht, und dadurch eine einheitliche Plattform schaffen." Ein Eins-zu-eins-Klon der Erfolgsgeschichte von i-mode in Europa sei sicher nicht möglich.

I-mode wurde im Februar 1999 in Japan gestartet. Bunte Handys mit Farbdisplay, vielstimmige Klingeltöne in Synthesizer-Qualität, E-Mail-Funktionen, Spiele und Unterhaltungsanwendungen sind Erfolgsfaktoren für i-mode in Japan.

i-mode soll in Europa auf Handys mit GPRS-Standard laufen und mehr Internet-Anwendungen bieten als die bisher wenig erfolgreichen WAP-Dienste.

Am häufigsten wird das i-mode-Handy zum Versand von SMS-artigen E-Mails benutzt, eine E-Mail mit 20 Schriftzeichen kostet laut NTT DoCoMo nur einen Yen [0,86 Eurocent]. Das mobile Internet nehmen 24 Prozent der Kunden in Anspruch. Laut NTT DoCoMo gibt es derzeit 2.880 i-mode-Menu-Sites mit News, Ticketreservierungen, Banking und Spielen.