Hoch dotiertes Match um E-Plus
Um den drittgrößten deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus zeichnet sich ein milliardenschwerer Übernahmepoker ab. Wie der niederländische Telefonkonzern KPN am Donnerstag bekannt gab, steht er dazu in Verhandlungen mit den Deutschen.
Der "Financial Times" vom Donnerstag zufolge will KPN gemeinsam mit dem US-Konzern BellSouth die Kontrolle bei E-Plus übernehmen und damit eine Kaufofferte von France Telecom abblocken. BellSouth zählt bereits zu den E-Plus-Aktionären. Bei den übrigen Anteilseignern hatte sich France Telecom früher schon grünes Licht für einen Einstieg bei dem Düsseldorfer Unternehmen geholt.
13 Milliarden Euro
Der "Financial Times" zufolge versuchen KPN und BellSouth, über die Investmentbanken J.P. Morgan, ABN Amro und Warburg Dillon Read 13 Milliarden Euro zur Finanzierung des E-Plus-Kaufes zu beschaffen.
France Telekom
Mitte Oktober hatte sich France Telecom mit den Anteilseignern RWE und Veba darauf geeinigt, für 14,4 Milliarden Mark deren gut 60-prozentiges Anteilspaket am E-Plus-Kapital zu kaufen.
Kurz zuvor hatten sich die Franzosen bereits für 3,4 Milliarden Mark gut 17 Prozent an E-Plus aus dem Besitz des britisch-amerikanischen Mobilfunkanbieters Vodafone-AirTouch gesichert. Die restlichen 22,5 Prozent kontrolliert BellSouth.
Vorkaufsrecht für BellSouth
Als Altaktionär kann der US-Konzern nach den geltenden Absprachen auf ein Vorkaufsrecht sowohl für die Beteiligung von Vodafone-AirTouch als auch für die Anteile von RWE und Veba pochen.