02.12.1999

NO BUG

Bildquelle: Serendipity

Österreichs Atom-Reaktoren Y2K-sicher

Kein Thema ist das Problem "Y2k" für die beiden in Betrieb verbliebenen Atomreaktoren in Österreich. Sowohl der Forschungsreaktor des Atominstituts der österreichischen Universitäten in Wien als auch der Forschungsreaktor der Technischen Universität Graz seien nachts generell ausgeschaltet, daher könne nichts passieren, hieß es dazu seitens der verantwortlichen Wissenschaftler.

Da die Anlage jeden Abend heruntergefahren werde, könne in der Silvesternacht sogar der Strom ausfallen oder sonst irgendein Computer verrückt spielen, ohne dass vom Reaktor irgendeine Gefahr ausgehe, sagt Helmut Rauch vom Atominstitut. Möglich sei schlimmstenfalls ein Fehlalarm, der von einem verwirrten Rechner ausgelöst werden könnte. Aber auch hier seien Vorkehrungen getroffen worden, außerdem sei ein Bereitschaftsdienst eingerichtet.

Der Reaktor in Wien ist der größere der beiden, er wurde 1962 errichtet und leistet maximal 250 Kilowatt an Wärme. Er wird ausschließlich für Wissenschaft und Lehre eingesetzt. Das Atominstitut beschäftigt sich vor allem mit Grundlagenforschung in verschiedenen Bereichen, etwa in der Materialforschung oder in der Umweltanalytik.

Beim Grazer Reaktor bestehe schon deshalb keine Gefahr, weil die Anlage auf Grund ihres Alters ausschließlich mit analogen Bedienungselementen bestückt sei, erklärt Waldemar Ninaus vom Institut für theoretische Physik der Technischen Universität Graz. Ein "Y2k"-Problem könne ausschließlich von einer Computersteuerung ausgehen. Auch sei der Reaktor in der Nacht nicht in Betrieb, betonte Ninaus.

Ursprünglich gab es drei Forschungsreaktoren in Österreich. Für die Anlage in den Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS) wurde im vergangenen Sommer die endgültige Stilllegung beschlossen, die Abbauphase soll bis 2005 dauern. Der Kern des Reaktors sei bereits zerlegt und könne nicht mehr kritisch werden, hieß es dazu seitens der ARCS.