Comic-Cursor überwachen User-Verhalten
Die Cursor-Software der US-Firma Comet, die die pfeilförmigen Standard-Mauszeiger in Cartoon-Charaktere umwandelt, ist ins Gerede gekommen: Der "Comet Cursor", der inzwischen schon von mehr als 16 Millionen Usern benutzt wird, zeichnet auf, welche Websites angewählt wurden.
Zehn Sekunden zur Überwachung
Der Comet Cursor kann innerhalb von weniger als zehn Sekunden gratis heruntergeladen werden. Laut Angaben der Firma Comet wird die Software derzeit schon wöchentlich von einer Million User heruntergeladen. "Der Comet Cursor ist schon auf mehr als 20 Prozent der Computer im Web installiert", rühmt sich Comet. Die Comic-Cursor funktionieren allerdings nur auf den derzeit 60.000 Websites, die die Comet-Software unterstützen [darunter die Site für die Peanuts-Charaktere, die Site für die Beanie Babies, die Garfield-Comic-Site und Sites, die für Kinderfilme werben].
Die Daten mit den besuchten Websites werden mit einer eindeutigen Identifikationsnummer des Comet-Cursor-Users an die Rechner des Unternehmens übertragen und dort gespeichert.
Sicherheitsexperten kritisieren die Vorgehensweise Comets - die User würden nicht über die Auftzeichnungen informiert. "Niemand rechnet bei diesem Produkt mit einem derartigen Tracking", sagt Privacy-Experte Richard M. Smith. "Was mich aber am meisten stört, ist, dass der Großteil der Sites, die die Cursor-Software unterstützen, für Kinder gemacht sind."

Das Unternehmen sieht dagegen in seinem Verhalten keinen Verstoß gegen das Recht auf Privatsphäre, weil die Idenitikationsnummern nicht den realen Identitäten zugeordnet würden. "Wir kennen nicht das Geschlecht und auch nicht das Alter unserer User. Wir sammeln nicht die Namen unserer User oder ihre E-Mail-Adressen", kontert Comet-Sprecher Ben Austin. Die Aufzeichnung erfolge lediglich, weil einige Sites Comet für Besucher, die "Comet Cursor" benutzen, bezahlen würden.
Kritiker der Methode geben zu bedenken, dass die Seriennummern sehr wohl mit den wahren Identitäten in Verbindungen gebracht werden könnten, wenn beispielsweise die Datenbanken im Falle einer Übernahme von Comet in die falschen Händen gelangen würden.