29.12.2000

WARTUNG

Bildquelle: orf-on

Die Gewinner des Dot.com-Sterbens

Die anhaltende Korrekturphase an den Techbörsen und das damit einhergehende Dot.com-Sterben hat auch Nutznießer: Branchen, die in den letzten Jahren unter massivem Personalmangel litten, da besonders qualifizierte Techniker und Ingenieure mit Aktienoptionen in die New Economy gelockt wurden.

Atomwaffenpflege

Zu den am stärksten vom IT-Boom und dem damit einhergehenden Mangel an qualifizierten Technikern betroffenen Branchen zählen die US-Rüstungs- und -Raumfahrtindustrie.

Viele Unternehmen dieser Branchen haben nicht nur jetzt schon viele offene Stellen, sondern auch ein überaltertes Personal, was bedeutet, dass sich das Problem in den nächsten Jahren noch verschärfen sollte.

Der Mangel an qualifizierten Angestellten betrifft dabei auch sicherheitsrelevante Bereiche wie die Wartung des US-Atomwaffenarsenals.

Hoffnungsschimmer

Die Krise der New Economy zeigt allerdings schon - wenn auch bescheidene - Wirkungen auf die Situation.

Langfristiges Paradoxon

Die Entspannung betrifft allerdings nur Arbeitsbereiche, in denen die Angestellten direkt die Branche wechseln können, also vor allem Programmierer und Hardware-Designer.

Gravierender sind die Defizite bei Berreichen, die angesichts der offenbar so blendenden Verdienstmöglichkeiten in den IT-Unternehmen für junge Talente schon in der Ausbildung bisher unattraktiv erschienen, wie Physik und die klassischen Ingenieursfächer.

Eine besondere Ironie der Situation ist, dass die US-Investitionen in Rüstung und Raumfahrt seit den siebziger Jahren die gesamte IT-Entwicklung maßgeblich angeschoben oder sogar erst ermöglicht haben.