Funkfrequenzen für alle

Ö1
25.09.2009

"Matrix" über digitale Dividende und "Open Spectrum"

Die Umstellung des terrestrischen Fernsehens auf digitale Übertragung bedeutet einen potenziellen Raumgewinn im dicht besetzten Funkfrequenzspektrum, weil die digitale Übertragung mehr Kanäle auf weniger Frequenzband unterbringen kann. Dieser Effekt nennt sich digitale Dividende. In der Vergangenheit wurde frei werdendes Spektrum hauptsächlich via Versteigerung an die meistbietenden Unternehmen verkauft.

Diesen Beitrag hören Sie am Sonntag um 22.30 Uhr im Ö1-Netzkulturmagazin "matrix".

Nun hat sich eine Allianz gebildet, die Open Spectrum Alliance, die dafür kämpft, dass zumindest Teile der frei werdenden Frequenzbänder als "Open Spectrum" definiert werden. Das würde bedeuten, dass jeder diese Frequenzbereiche nutzen kann, soferne die dabei verwendeten Geräte bestimmten Spezifikationen entsprechen.

Das Vorbild dafür gibt Wi-Fi, das auf von der Lizenzierung befreiten Frequenzen operiert. Der Erfolg von Wi-Fi zeige, dass die gemeinsame Nutzung von Spektrum funktioniert, dank neuer digitaler Funktechnologien wie "Cognitive Radio" und "Spread Spectrum". Insbesondere Nutzer in ländlichen Regionen, die bisher kein Breitband-Internet haben, könnten von mehr Open Spectrum profitieren, aber auch Community-Netze und die Gesellschaft im weitesten Sinn, da mehr Freiheit mehr Innovation und neue Services und Anwendungen bedeuten würde, meinen Open-Spectrum-Enthusiasten im Gespräch mit Armin Medosch.

(matrix)