Microsoft wetzt die Messer gegen Linux

säbelrasseln
29.03.2006

Drohgebärden gehören zum Softwaregeschäft. Microsoft-Chef Steve Ballmer hat nun einen möglichen Patentfeldzug gegen Linux angedeutet.

Mit einer zweideutigen Antwort auf die Frage, was Microsoft zu tun gedenke, wenn Linux die eigenen Rechte verletze, heizt Ballmer derzeit Spekulationen über eine mögliche Patentklage gegen Linux an.

"Ich glaube, es gibt Experten, die der Auffassung sind, Linux verletzt unser geistiges Eigentum", erklärte Ballmer, ohne näher darauf einzugehen. "Aber so weit das der Fall ist, schulden wir es natürlich unseren Aktionären, eine Strategie zu haben."

"Wenn es etwas Konkretes zu berichten gibt, werden Sie es als Erstes erfahren", so Ballmer weiter.

"Patentverletzung durchaus möglich"

"Das ist schon fast eine Ankündigung einer Ankündigung", meinte der Software-Patent-Gegner Florian Müller in seinem Blog. Früher oder später werde es demnach dazu kommen, dass Microsoft Patentklagen gegen Linux-Anbieter und/oder -Anwender erhebt.

Was auf den ersten Blick schwer vorstellbar ist, sei trotzdem nicht völlig von der Hand zu weisen.

"Angesichts der Größe des Linux-Programmcodes ist es so gut wie sicher, dass Linux eine ganze Reihe von Patenten verletzen wird, und einige von diesen - zum Beispiel diejenigen auf das Dateisystem FAT [File Allocation Table] - könnten durchaus Microsoft gehören", räumt Müller weiter ein.

Schon öfter wurde von Seiten Microsofts mit möglichen Patentklagen in Richtung Linux gedroht. Bisher hat der Konzern jedoch keine Klage wegen Software-Patenten gegen Open-Source-Entwickler oder -Nutzer angestrengt.

(futurezone | pte.at)