21.11.2001

CYBER KNIGHT

Bildquelle: orf on

Die Hacker-Methoden des FBI

Das FBI entwickelt laut "gut informierten Kreisen" seit geraumer Zeit eine Reihe von Werkzeugen zum Ausspähen von PCs, Chatrooms und Instant Messaging, die das berühmt-berüchtigte E-Mail-Schnüffelprogramm "Carnivore" ergänzen bzw. erweitern sollen.

Zentraler Bestandteil der Entwicklungen, die unter dem Codenamen "Cyber Knight" laufen, ist demnach eine Software zum Ausspionieren von PCs mit dem Namen "Magic Lantern".

Die "Laterne" installiert eine Keylogging-Software auf dem "Ziel-PC", die sämtliche Tastatureingaben registriert und speichert und so auch den Zugang zu verschlüsselten Dateien ermöglicht.

Nach den FBI-Plänen soll "Magic Lantern" wie ein Virus via E-Mail [von einer "vertrauenswürdigen" Kontaktperson] oder schlicht durch einen klassischen Einbruch auf dem auszuforschenden PC installiert werden.

Geschwärzte Akten

"Cyber Knight" soll Teil des "Enhanced Carnivore Project Plan" sein, der in FBI-Akten auftaucht, welche die Behörde im letzten Jahr veröffentlichen musste.

Die Polizeibehörde ist nach einer Klage des "Electronic Privacy Information Center" [EPIC] zur Offenlegung der Carnivore-Dokumente verpflichtet.

Das FBI hat dananch vor rund einem Jahr die ersten Dokumente über "Carnivore" veröffentlicht., wobei allerdings viele Dokumente mehr geschwärzte als leserliche Stellen enthielten.

Spionage weltweit

Das FBI ist schon in der Vergangenheit in die Computer Verdächtiger eingebrochen, so in mehreren Mafia-Fällen.

Der legale Rahmen für solche Aktionen ist allerdings im letzten Monat durch den "Patriot Act" erweitert worden.

Und dass die Behörde auch vor Einbrüchen außerhalb der USA nicht zurückschreckt, zeigt der Fall zweier Russen, deren Rechner in Russland vom FBI "gehackt" wurden.