19.09.2001

ENDE DES TAGES

Bildquelle: PhotoDisc

Alle Mitarbeiter gekündigt

Gestern kurz nach 16.00 Uhr stand der Beschluss fest: Lion.cc wird in seiner derzeitigen Form nicht weitergeführt, alle Mitarbeiter wurden gekündigt.

Ob daraus eine formale Liquidierung im kaufmännischen Sinne resultiert oder ob der Firmenmantel weiter bestehen bleibt, war bis jetzt unklar.

Fest steht jedenfalls, dass mit der Kündigung von insgesamt über 70 Mitarbeitern das "Main Asset" der Firma nicht mehr existiert.

Den ganzen Mittwoch über waren Vertreter der Telekom, der WAZ, von Lion.cc und von Libro mit den beteiligten Banken [Konsortialführer ist die RZB] zusammengesessen.

Banken lehnten ab

Nach anderer Darstellung waren weniger die Auflagen der Telekom als vielmehr die Position der beteiligten Banken ausschlaggebend, die jede weitere Zwischenfinanzierung abgelehnt hatten.

Die monatliche "Burning Rate" von Lion.cc, wie es im Dot.com-Rotwelsch heißt, war zwischen kolportierten 20 und 30 Millionen ATS gelegen und damit offenbar zu hoch.

Als sicher gilt, dass sich ein wechselweises Unter-Druck-Setzen abgespielt hat, und zwar im Zusammenhang mit dem Verkauf der ISP-Kunden von Libro bzw. Lion.cc an die Telekom-Tochter Jet2Web Internet bzw. an die Telekom, je nach Sichtweise.