08.07.2001

"AUSGERÄUMT"

Bildquelle:

Ex-Lion.cc-Chef erhebt Vorwürfe gegen Libro

Schwere Vorwürfe gegen das alte Management der insolventen Handelskette Libro über Geldflüsse zwischen Lion.cc und Libro erhebt der Ex-Chef von Lion.cc, Herbert Mayerhofer:

"Insgesamt sind tatsächlich 500 Millionen ATS an die Mutter Libro geflossen. Wir wurden immer belastet, um dort Löcher zu stopfen. Wir wurden gnadenlos ausgeräumt", so Mayerhofer in der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Format".

Der derzeitige Lion.cc-Vorstand Heinz Lederer weist dies allerdings zurück:

WAZ-Gruppe prüft Geldflüsse

Die deutsche WAZ-Gruppe, die mit mehr als 30 Prozent an Lion.cc beteiligt ist, prüfe nun die Geldflüsse innerhalb der Gruppe. Bereits im Frühjahr hätte ein Finanzexperte der Deutschen klären sollen, wohin die 233 Millionen ATS Cash von der WAZ und die rund 109 Millionen ATS, die die Telekom Austria für die Internet-Kunden von Lion.cc gezahlt habe, geflossen seien.

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] hat ihre Rechtsanwälte eingeschaltet. Das Telekom-Geld für die Lion.cc-Internet-Kunden solle nicht an Lion.cc, sondern "postwendend an die Libro-Zentrale weitergeflossen" sein, so der Vorwurf aus beteiligten Kreisen.