25.04.2001

GRENZENLOS

Bildquelle: PhotoDisc

FBI eröffnet weltweiten Info-Krieg

Die US-Bundespolizei FBI hat erstmals [zugegeben], Rechner außerhalb der USA "gehackt" und Daten als Beweismittel gespeichert zu haben.

Die Rechner in Russland gehörten zwei des Betrugs verdächtigen russischen Staatsbürgern, die das FBI schon vorher mit einem fingierten Jobangebot in die USA gelockt hatte.

Nach einer "Probearbeit" der Verdächtigen für ihre angeblichen neuen Jobs gewann die Bundespolizei mittels eines "Sniffer"-Programms Erkenntnisse über deren Passwörter, die anschließend genutzt wurden, um in die Rechner in Moskau einzudringen.

Die beiden Russen Vasily Gorshkov [25] und Alexey Ivanov [20] wurden festgenommen, nachdem die Daten vom ausgespähten Rechner den Betrugsverdacht erhärteten.

Eigeninitiative statt Amtshilfe

Das FBI rechtfertigt sein Vorgehen, das mit der Durchsuchung von Räumlichkeiten außerhalb der USA gleichzusetzen ist, mit der mangelnden Bereitschaft der russischen Behörden zur Amtshilfe.

Bedrohungsszenario

Den beiden Russen wird unter anderem Kreditkartenbetrug in großem Stil vorgeworfen. Angeblich sind sie in die Systeme mehrerer Provider und Banken eingedrungen und haben dort Kreditkartendetails entwendet.

Das FBI hat in seiner Öffentlichkeitsarbeit in letzter Zeit die Bedrohung durch eine "osteuropäische Online-Mafia" als Szeneraio schon plastisch aufgebaut.

So gab die US-Bundespolizei im März bekannt, einer "Online-Mafia" auf die Spur gekommen zu sein, die von Banken und E-Commerce-Betreibern Schutzgeld verlangt.