08.03.2001

KNIFFELIG

Bildquelle: opel

Opel wagt sich in den E-Kommerz

Der Autohersteller Opel will nach eigenen Angaben fünf Monate lang verschiedene Automodelle in speziellen Ausstattungen zu Vorzugspreisen zum Kauf via Internet anbieten.

Vertriebsvorstand Andrej Barcak teilte in Rüsselsheim mit, das Angebot konzentriere sich auf spezielle Ausführungen der Modelle "Agila", "Corsa", "Astra", "Vectra" und "Omega". Die Fahrzeuge sollten bis zu zehn Prozent weniger als üblich kosten.

Lukrativ, aber riskant

"Es handelt sich jeweils um eine limitierte Auflage zu sehr attraktiven Preisen", sagte Barcak. Die Einsparungen für das Unternehmen würden voll an die Kunden weitergegeben.

Barcak betonte, Opel habe nicht vor, die Zusammenarbeit mit den Vertragshändlern schrittweise zu ersetzen. Es gehe vielmehr um ein zusätzliches Angebot für Kunden und um das Erschließen eines neuen Vertriebswegs.

Der Schritt in den Online-Handel könnte für die Autokonzerne in Zukunft sehr lukrativ werden, die vorsichtige Herangehensweise erklärt sich mit dem heiklen Verhältnis zu den Vertragshändlern, die bei einer nachhaltigen Ausweitung des Direktvertriebs um ihr Geschäft bangen müssten.

An dem Projekt "Webk@uf" nähmen 94 Prozent der Opel-Vertragshändler in Deutschland - 875 Händler an mehr als 2.000 Standorten - teil. Nach Abschluss des Tests werde über das weitere Vorgehen entschieden. Barcak betonte, bei entsprechender Nachfrage könne Opel natürlich auch mehr als die zunächst geplanten wenigen hundert Fahrzeuge für die Sonderserie fertigen. Er verwies aber auf Erfahrungen bei Projekten anderer Hersteller, wonach die Kunden sich erst einmal an die Möglichkeit gewöhnen müssten, Autos tatsächlich komplett online zu kaufen.