02.10.2000

DIGITAL DIVIDE

Bildquelle: ORF ON

Das neue digitale Analphabetentum

Laut einer Studie der Gartner Group, die heute dem US-Kongress vorgelegt wird, sind 50 Millionen Erwachsene in den USA davon bedroht, in den Status des Analphabetentums zurückzufallen, da ihnen Wissen über und Zugang zu den neuen Technologien fehlt.

Das Medium werde gesellschaftlich schon bald so dominant sein, sagte Gartner-CEO Michael Fleisher, dass die Unfähigkeit, damit umzugehen, Analphabetentum gleichzusetzen sei. Gartner geht davon aus, dass der Anteil der vernetzten Haushalte von ohnehin schon hohen 50 Prozent auf 75 Prozent bis ins Jahr 2005 steigen werde.

Die"digital divide" genannte Bruchlinie verläuft deutlich sichtbar entlang der vier gesellschaftlichen Hauptgruppen, die anhand ihres Einkommens definiert sind.

Zwei weitere Bruchlinien

Dieser "digital divide" - die ungleichmäßige Verteilung von Internetzugängen - habe zur Folge, sagt Gartner, dass große Teile der amerikanischen Bevölkerung Gefahr liefen, ökonomisch und sozial zurückzufallen.

Unter den 40.000 Amerikanern im Erwachsenenalter, die Gartner für diese Studie befragt hatte, wurden noch zwei weitere digitale Bruchlinien festgestellt.

Nämlich eine der unterschiedlichen Erfahrung im Umgang mit dem Internet sowie eine die Qualität des Zugangs betreffend.

Kluft von 21 auf 42 Prozentpunkte vergrößert

Belegt wird diese Entwicklung anhand einer Fülle empirischer Daten in dem Buch "Medienlebensstile zwischen Informationselite und Unterhaltsproletariat" des Soziologen Hubert Eichmann.

Anfang 1997 benutzten zehn Prozent der Österreicher das Internet, Ende 1999 waren es bereits 26 Prozent. Der Unterschied zwischen Hochschul- und Pflichtschulabsolventen vergrößerte sich zwischen diesen beiden Zeitpunkten von 21 auf 42 Prozentpunkte, schreibt Eichmann.