Geheime Daten in künstlichen Erbmolekülen
Mit künstlich hergestellten Erbmolekülen lassen sich Tiere und Pflanzen unsichtbar und zuverlässig kennzeichnen. Aber auch sensible Firmendaten könnten nach Meinung von Wolfgang Banzhaf, Professor am Fachbereich Informatik der Universität Dortmund, mit Hilfe der Gentechnik sicher gespeichert werden.
"Wir haben ein Alphabet entwickelt, das auf chemischer Basis ähnlich wie digitale Bytes im Computer zur Darstellung von Daten verwendbar ist", sagte Banzhaf. Die so gewonnenen künstlichen Moleküle ließen sich beispielsweise in Pflanzen oder Tiere spritzen und später im Labor wieder nachweisen.
Ein Team aus sechs Experten
war vier Jahre mit der Grundlagenforschung beschäftigt. Die
Dortmunder steuerten den Software-Bereich bei. Den biochemischen
Teil des Verfahrens lieferte ein Forscherteam am Institut für
Genetik der Universität Köln unter der Leitung von Professor
Jonathan Howard.

Nachweis nur mit molekularem Schlüssel
Für den Nachweis reichen den Forschern winzige Mengen der künstlichen Erbmoleküle, zum Beispiel solche aus einer Fleischprobe.
Diese können mit Hilfe der so genannten Polymerase-Kettenreaktion binnen Stunden so oft kopiert werden, dass sie analysiert werden können.
Damit diese Vervielfältigung funktioniert, muss sie mit einem besonderen chemischen Schlüssel gestartet werden. Weil dieser nur den Forschern bekannt ist, biete das Verfahren hohe Sicherheit vor Manipulation und dem Eindringen Dritter, sagte Banzhaf.