13.08.2000

CLEVER

Bildquelle: Reuters

DNS-Motor für schnellere Chips

Forscher der Bell Labs und der Universität Oxford haben einen molekularen Motor aus DNS-Molekülen gebaut, der die Entwicklung molekularer Schaltkreise ermöglicht, die tausendmal schneller und kleiner sind als die konventioneller Silizium-Chips.

"Auf der gleichen Fläche werden wir zukünftig 10 000 mal mehr Komponenten integrieren und mehr dreidimensionale Anordnungen verwirklichen können als bisher", beschreibt Bernard Yuke von den Bell Labs zukünftige Schaltkreis-Dimensionen.

Hohes Maß an Selbstorganisation

Der DNS-Motor erlaubt das Design von winzigen elektronischen Systemen, bestehend aus molekularen Schaltkreisen und anderen Elementen, durch die Mischung der jeweiligen Komponenten im Reagenzglas.

Einzelne DNS-Stränge binden sich jeweils nur an den Strang mit der komplementären Baustein-Sequenz, um die sogenannte Doppelhelix zu bilden.

Deshalb konnten die Forscher eine Art molekularen Motor ähnlich einer "Pinzette" formen, indem sich drei speziell designte DNS-Stränge im Testgefäß entsprechend ihrer Funktion selbst anordneten.

Effiziente Arbeitsweise

Die DNS-"Pinzette" kann sich öffnen und schließen indem sie sich eines speziellen Stranges, den sie als "Treibstoff" verwendet, bedient.

Dieser hochspezifische Strang, der am Ende der "Pinzette" baumelt, schließt die komplementären DNS-Stränge wie einen Reisverschluss.

Der DNS-Motor ist in der Lage bisherige Probleme bei der Konstruktion molekularer Schaltkreise zu überwinden - nämlich die funktionsfähige Anordnung molekularer Komponenten und die als Transistoren arbeitenden Moleküle selbst.

Erste Molekülcomputer bereits funktionsfähig

Wissenschaftlern ist bereits gelungen molekulare Leiterbahnen, Logic Gates und Schaltkreise zu einem funktionsfähigen Rechner zusammenzubauen, der nur einen winzigen Bruchteil der Größe derzeitiger Computer auf Basis der Siliziumtechnologie ausmacht.

~ Link: DNA Microarray(Genome Chip) (http://www.gene-chips.com/) ~