HP will 24.600 Stellen streichen

konzerne
16.09.2008

Der weltgrößte Computerhersteller Hewlett-Packard [HP] will nach der Übernahme von Electronic Data Systems [EDS] 24.600 Stellen streichen.

Damit schrumpfe die Belegschaft des fusionierten Unternehmens in den kommenden drei Jahren um 7,5 Prozent, erklärte der US-Konzern am Montagabend nach Börsenschluss.

Der Abbau werde den Nettogewinn zunächst schmälern, anschließend könnten so aber jährlich 1,8 Milliarden Dollar eingespart werden. HP-Aktien legten im nachbörslichen Handel zu.

13-Milliarden-Dollar-Fusion

Mit der rund 13 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme des IT-Dienstleisters EDS greift HP den in dieser Sparte führenden Konzern IBM an. Zum geplanten Stellenabbau teilte HP weiter mit, dass vor allem bei EDS in Buchhaltung, IT, Personal- und Justizwesen Positionen gestrichen werden sollten. Rund die Hälfte aller Jobkürzungen seien in den USA geplant. HP hat seinen Sitz in Palo Alto in Kalifornien, EDS in der texanischen Stadt Plano nahe Dallas.

Mit der im August abgeschlossenen Übernahme von EDS will HP vor allem seine Position in den USA und in Großbritannien ausbauen, wo EDS stark bei Privatunternehmen und auch im öffentlichen Sektor vertreten ist. "Wir sind gut bei der Integration von Unternehmen", sagte HP-Chef Mark Hurd und spielte an auf die Mega-Übernahme von Compaq durch HP im Jahr 2002 und eine Reihe weiterer Zukäufe.

Integration belastet Geschäftszahlen

Im vierten Quartal bis Oktober werde die EDS-Integration HP noch mit 1,7 Milliarden Dollar belasten, teilte der Konzern weiter mit. Für Goodwill-Abschreibungen würden weitere 1,4 Milliarden Dollar eingeplant, während die Restrukturierung mit 300 Millionen Dollar zu Buche schlage.

Die Integration von EDS werde auch noch im Geschäftsjahr 2009 den Nettogewinn schmälern, sagte HP-Finanzchefin Cathie Lesjak. Im Jahr 2010 würden dann die positiven Effekte zum Tragen kommen.

HP-Papiere legten nach der Nachricht über den Stellenabbau im nachbörslichen Handel um 1,2 Prozent auf 45,88 Dollar zu. Sie waren zuvor in einem schwachen Umfeld mit einem Minus von 3,5 Prozent aus dem Handel gegangen.

(Reuters)