06.08.2005

FLUTWELLE

High-Tech-Bojen für Tsunami-Frühwarnung

Um Flutwellen in Zukunft schneller zu identifizieren und somit wertvolle Zeit zu gewinnen, die Bewohner betroffener Gebiete zu warnen, hat sich ein Zusammenschluss von 27 Ländern rund um den Indischen Ozean nun auf ein Tsunami-Frühwarnsystem mittels High-Tech-Bojen verständigt.

Die so genannten DART-Bojen [Deep Ocean Assessment and Reporting of Tsunamis] wurden von US-Forschern der National Oceanographic and Atmospheric Administration [NOAA] entwickelt und messen selbst kleinste Meeresspiegelschwankungen.

Boje mit Unterwassersensor

Jede Einheit besteht aus einem Tiefensensor, der mit einem drei Tonnen schweren Anker in bis zu 6.000 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund ausgelegt wird, und einer Boje an der Wasseroberfläche.

Die Tiefensensoren sind Druckmessgeräte, die in der Regel alle 15 Sekunden Daten erheben. Ändert sich der Wasserstand über dem Gerät auch nur minimal, registriert das der Sensor in der Tiefe als eine Veränderung des Druckes.

Über die Boje werden die Messdaten an einen Satelliten und schließlich an ein Warnzentrum übermittelt und von Wissenschaftlern ausgewertet.

Schwerpunkt ist Indischer Ozean

Die Bojen sollen rund um die Welt installiert werden - Schwerpunkte sollen das Gebiet vor Sumatra und entlang des 3.500 Kilometer langen Javagrabens im Indischen Ozean sein.

Als Teil des Frühwarnsystems vereinbarten die Länder zudem, eine gemeinsame Erdbeben-Datenbank einzurichten.

Ein Beben der Stärke 9,3 hatte am 26. Dezember 2004 eine verheerende Flutwelle ausgelöst, durch die an den Küsten des Indischen Ozeans mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen waren.