03.10.2004

MATRIX FORUM

Wenn Code Menschen verbindet

In Hollywood-Streifen werden Programmierer gerne als sozial gestörte Freaks dargestellt, die Tag und Nacht vor dem Computer hängen, sich von Pizza aus der Schachtel ernähren und nur noch Code sehen.

Dass dem nicht unbedingt so ist, beweisen spätestens die Open-Source-Entwickler von Plone.

Die mittlerweile 300 Mitglieder der Community aus 30 Ländern treffen regelmäßig zu Programmier-Sprints und Konferenzen zusammen, um gemeinsam zu arbeiten, neue Strategien zu entwickeln und zu feiern.

Die Plone-Konferenz 2004 fand von 20. bis 22. September in Wien in der Discothek im Volksgarten statt.

Wie alles begann

Außerhalb der persönlichen Zusammenkünfte arbeiten die Plone-Entwickler übers Internet zusammen.

Dort hat auch alles begonnen: Vor etwa vier Jahren trafen der Norweger Alexander Limi und der US-Amerikaner Alan Runyan online aufeinander, als Limi auf der Suche nach der Lösung eines Problems mit dem Application-Server Zope war.

Die beiden arbeiteten ein Jahr an der Entwicklung des Programms, bis sie einander das erste Mal persönlich trafen, um das Ergebnis einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.

Basiert auf Python

Ein großer Vorteil von Plone - so sagen die Entwickler - sei, dass es auf dem Content-Management-Framework des Web-Application-Servers Zope aufsetzt.

Während die meisten Application-Server in Java geschrieben werden, basiert Zope auf der Programmiersprache Python.

Das schaffe einen höheren Level und erleichtere die Entwicklung neuer Funktionen, sagt Zope-Erfinder Jim Fulton aus Virginia.

Bei der Plone-Konferenz in Wien stellte er die neueste Server-Version Zope 3 vor, mit der das Open-Source-Projekt noch offener wird.

Desktop-Design vor Code

Zu der Plone-Entwicklung können nicht nur Programmierer beitragen, sondern auch Webdesigner und andere Fachleute.

Das ermögliche neue Lösungsansätze und ein benutzerfreundliches Produkt, so Alexander Limi.

Zuerst komme das Design des User-Interface und erst dann der Code, der es unterstützt.

Für den Schutz der Marke, die Sicherung des Domain-Namens und urheberrechtliche Belange kümmert sich die Plone Foundation.

Weitere Themen: Softwarepatente und Netz-Sucht

Zudem hat Sonja Bettel Sherry Turkle gefragt, wie es um die Internet-Sucht und unsere Beziehungen zu Computern steht.