Boom und Elend der Online-Zeitschriften
Die Verlagsgruppe "News" bringt ab dem 15. Mai ein Internet- und Computermagazin namens "E-Media" auf den zunehmend umkämpften Markt der Online-Zeitschriftentitel.
In diesem Segment sehen in letzter Zeit viele Verlage ein künftiges Geschäft, wobei der Boom der TV-Zeitschriften nach dem Aufkommen der Privat-Sender im deutschsprachigen Raum als Vorbild gilt.
Die TV-Analogie scheint sich aber mit dem Internet nicht wirklich zu wiederholen, die Auflage der Online-Zeitschriften wächst deutlich langsamer als die Zahl der Internetnutzer.

Während sich in Deutschland die Zahl der Internetnutzer innerhalb eines Jahr auf 16 Millionen verdoppelt hat, wächst dort die Gesamtauflage aller Online-Zeitschriften nur langsam und steht momentan bei etwa zwei Millionen im Monat.
Surfer scheinen somit deutlich weniger nach begleitenden Printprodukten zu verlangen als TV-Seher: Die monatliche Gesamtauflage der TV-Zeitschriften in Deutschland liegt bei rund 20 Millionen, sodass mehr als jeder zweite Haushalt mit einem TV-Gerät ein entsprechendes Printprodukt bezieht.
Trotzdem ist die wirtschaftliche Situation der Online-Zeitschriften derzeit nicht schlecht, da viele Netz-Unternehmen ihr Börsengeld in Imagekampagnen investieren.
In Deutschland drängte zuletzt "Gold" mit einer Druckauflage von 870.000 Exemplaren auf den Online-Zeitschriftenmarkt, noch in diesem Jahr soll die verkaufte Auflage die des bisherigen Marktführers "Tomorrow" [320.000 Stück] übertreffen. Der Gold-Verlag investiert in diesem Jahr dafür rund acht Millionen Euro in das Magazin und begleitende Werbung.

Laut "News"-Herausgeber Wolfgang Fellner befindet sich sein neues Magazin "wirtschaftlich vom Start weg in der Gewinnzone". Die ersten Ausgaben seien mit zehn großen Partner-Sponsoren und über 100 Inseratenseiten bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Start-Termins voll finanziert.
"'E-Media' soll das begleitende und aktuell informierende Magazin zum beginnenden Internet-Zeitalter in Österreich werden", so Fellner.
Die neue Zeitschrift soll 14-tägig erscheinen und mit einer Druckauflage von mindest 150.000 Exemplaren an die Kioske kommen.