Das teure Ende eines Traums
Nachdem die Iridium LLC das Konkursgericht in New York informiert hat, dass sie keinen qualifizierten Käufer für seine Vermögenswerte gefunden hat, wird jetzt die Liquidation des Unternehmens geplant.
Ein besonderes Problem stellt die Zerstörung der 66 regulären und acht Ersatzsatelliten im Weltall dar.
Das Satellitennetz war für mehr als fünf Milliarden USD eingerichtet worden. Die ersten Satellitentelefonate mit dem Iridium-System waren gegen Ende 1998 geführt worden. Iridium hatte jedoch wegen enormer geschäftlicher Probleme bereits im August 1999 Schutz vor seinen Gläubigern beim Konkursrichter gesucht. Die Gesellschaft wollte sich im Rahmen des Kapitels 11 des US-Konkursrechtes sanieren und einen betuchten Käufer finden. Dies gelang ihr nicht. Deshalb kommt jetzt das endgültige Aus für Iridium. Der amerikanische Elektronikkonzern Motorola, Haupteigentümer von Iridium, will das Satellitennetz noch "für eine begrenzte Zeit" aufrechterhalten, bis ein endgültiger Plan ausgearbeitet ist, wie die Satelliten wieder aus ihrer Umlaufbahn gebracht werden können. Außerdem hat der Telekom-Konzern angekündigt, Iridium-Kunden in entlegenen Gebieten zu helfen, alternative Kommunikationsmöglichkeiten zu finden.

Ericsson
Satellitenfachleute schätzen, dass es 50 Millionen Dollar kosten und bis zum Jahresende dauern könnte, um das Programm zur Zerstörung der Satelliten auszuarbeiten.
Einige der Satelliten könnten bis zu zwei Jahre benötigen, um wieder in die Erdatmosphäre zu kommen, berichtete die "New York Times". Dort sollen sie verbrennen, ohne vorher andere Satelliten im Weltall zu beschädigen oder auf besiedelte Gebiete zu fallen.
Der Hauptgrund für das Scheitern von Iridium waren nach Darstellung von Wall-Street-Experten die fehlenden Kunden. Iridium hatte auf Millionen Benutzer gehofft und hatte zuletzt nur etwa 55.000 Kunden. Der Siegeszug des Internet und zu hohe Kosten von anfangs 3.000 Dollar für die schweren und unhandlichen Satellitentelefone sowie anfänglich extrem hohe Benutzergebühren von sieben Dollar je Minute hielten potenzielle Benutzer von Iridium fern.