20.03.2004

SECURITY

Deutscher Innenminister will sicheres WLAN

Der deutsche Bundesinnenminister Otto Schily hat eine verbesserte Sicherheit für Wireless-LAN-Verbindungen gefordert.

Er verwies am Samstag auf Schätzungen von Experten, wonach bis 2006 allein in Europa rund 20 Millionen Menschen öffentliche Funk-Zugänge ins Netz [WLAN] nutzen werden. "Diese so genannten Hotspots bringen die Datenfunktechnik zu günstigen Preisen in die Fläche", sagte Schily. "Doch wir dürfen die Schattenseite dieser dynamischen Entwicklung nicht außer Acht lassen: Die Sicherheit hinkt der schnellen Ausbreitung dieser Technik hinterher."

Sorge bereitet dem Minister insbesondere, dass schätzungsweise die Hälfte aller Hotspots gegen Angriffe ungeschützt ist. "Wir müssen leider feststellen, dass viele Nutzer leichtsinnig sind. Sie aktivieren die von den Herstellern vorgesehenen Sicherheitsfunktionen häufig nicht und betreiben ihr WLAN oft völlig ungeschützt."

Keine Gesetzesinitiative gegen War-Driving

"Bei den wenigsten WLAN ist bei Auslieferung der Geräte die Verschlüsselung aktiviert. Warum eigentlich? Die Auslieferung der Geräte in einem möglichst sicheren Betriebszustand halte ich für eine Selbstverständlichkeit", sagte der Minister.

Eine Gesetzesinitiative gegen das Aufspüren von offenen Funknetzen [War-Driving] hält Schily nicht für notwendig. "Das Suchen von offenen Funknetzen, in dem man mit Auto und eingeschaltetem Notebook mit WLAN-Karte herumfährt, ist noch keine Straftat, da auf offene Funknetze zugegriffen wird und keine weitere Handlungen im Netz vorgenommen werden."

Kämen weitere Tatbestandsmerkmale hinzu, könnten unter anderem das Ausspähen von Daten, Datenveränderung, Computersabotage oder Computerbetrug als mögliche Straftaten in Frage kommen. "Für diese Fälle gibt es in der deutschen Gesetzgebung bereits ausreichend Schutz für den Bürger."