Franzosen öffnen UFO-Archiv
Mulder, Scully, De Funes
Die französische Raumfahrtorganisation CNES hat ihr Archiv von Sichtungen unbekannter Flugobjekte ins Internet gestellt. "Wir wollen damit die Transparenz unserer Arbeit unter Beweis stellen", sagte der UFO-Experte des CNES, Jacques Patenet, bei der Präsentation in Paris.
Über unbekannte Flugobjekte und außerirdische Lebensformen wird seit jeher viel spekuliert, und UFO-Anhänger haben Behörden oft unterstellt, die Wahrheit zu verschweigen. Nur kurze Zeit nach der Ankündigung des CNES brach die Internet-Seite der Organisation wegen der hohen Zahl der Besucher völlig zusammen.
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Auf der Homepage des CNES sind 6.000 Personen aufgelistet, die insgesamt 1.600 UFO-Beobachtungen in Frankreich gemacht haben wollen. Die Vorfälle sind nach Datum, Region und Kategorie aufgeschlüsselt. Die Angaben zu den Personen wurden aus Datenschutzgründen gelöscht. Videos und Fotos müssen allerdings noch digitalisiert werden und stehen voraussichtlich erst gegen Ende des Jahres online. Das ist schade, denn die ersten Beispielbilder zeigen zum Teil zauberhafte Skizzen von von UFOs heimgesuchten Landschaften in der französischen Provinz.
Das CNES ist eine staatliche Organisation, die sich auch um "extraterrestrische Ereignisse" kümmert. Im Dezember 2006 wurde in französischem Auftrag der Satellit Corot ins All geschossen, der neue, erdähnliche Planeten finden soll. "Die Vorwürfe, dass wir nicht transparent arbeiten würden, werden bestimmt nicht aufhören, aber die Website ist ein weiterer Schritt im Kampf gegen Unterstellungen", erläuterte David Assemat vom Raumfahrtforschungszentrum in Toulouse.
Gesammelt wurden die Daten von der 1977 gegründeten Gruppe zur Erforschung unbekannter Phänomene im Luftraum [GEIPAN]. "Die überwältigende Mehrheit der UFO-Meldungen bezieht sich auf vollkommen normale Erscheinungen, die nur falsch interpretiert worden sind", heißt es in der Pressemeldung der Organisation.
Andererseits konnten nur neun Prozent der Beobachtungen eindeutig aufgeklärt werden, während die Ursachen für insgesamt 58 Prozent der Beobachtungen, teils wegen Datenmangels, im Dunklen blieben. 33 Prozent der Fälle wurden der schönen Kategorie "Vielleicht identifizierte Phänomene" zugeordnet.
(dpa | futurezone)