Ex-Siemens-Manager wollen nicht zahlen

SCHMIERGELDAFFÄRE
25.09.2009

"Schadenersatzforderungen nicht korrekt errechnet"

Einige frühere Siemens-Vorstände lassen es einem Magazinbericht zufolge auf einen Prozess gegen den Konzern wegen der Korruptionsaffäre ankommen. Mehrere der Ex-Manager bereiteten sich auf eine Schadenersatzklage gegen sie vor, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Freitag vorab unter Berufung auf Vertraute von Ex-Unternehmenschef Heinrich von Pierer.

Manche fühlten sich ungerecht behandelt, weil sie in ihrer Amtszeit auf schärfere Regeln zur Korruptionsbekämpfung gedrängt hätten. Zudem sei die Höhe des Schadens für den Konzern falsch berechnet worden. Von Pierer war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Schadenersatzklage angedroht

Siemens beziffert den Gesamtschaden einschließlich der Steuernachzahlung auf rund 2,5 Milliarden Euro und droht sieben ehemaligen Vorständen mit einer Schadenersatzklage, sollten sie sich nicht bis Mitte September auf einen Vergleich einlassen. Mit drei Ex-Managern einigte sich Siemens bereits auf eine Zahlung von je einer halben Million Euro. Von Von Pierer verlangt das Unternehmen für Fehltritte in der Vergangenheit sechs Millionen Euro, von seinem Nachfolger Klaus Kleinfeld zwei Millionen Euro.

(AFP)