PR-Farce um Microsofts Web-Häusl
Die Posse um Microsofts Internet-Klo "iLoo" bekommt langsam absurde Züge.
Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass Microsoft ein Klo mit Internet-Zugang plant und diese Woche das Dementi aus Redmond folgte - mit der Erklärung, alles sei ein Hoax gewesen -, kommt nun ein Rückzug vom Rückzug.
Das iLoo sei sehr wohl geplant gewesen, doch man habe die Pläne auf Eis gelegt, so Lisa Gurry, MSN-Managerin. "Wir müssen definitiv unsere internen Kommunikationsprozesse genau unter die Lupe nehmen", räumt Gurry ein offensichtliches Missverständnis ein.
Die Kloaffäre ist besonders peinlich für eine Firma, die für ihre gut organisierten News und Events bekannt ist. "Das ist auf jeden Fall nicht die Art von PR, die wir bei Microsoft gerne machen", so Gurry weiter.
MSN hatte die Meldung nicht nur unter der Hand lanciert, sondern auf den üblichen, offiziellen PR-Wegen verbreiten lassen: Die Agentur Red Consultancy bestätigte die Klopläne ebenso wie der britische MSN-Sprecher mehrfach gegenüber verschiedenen Nachrichtenagenturen.

Internet-Klo enspricht nicht der Marke MSN
Das Internet-Klo wurde als mobiles WC, ausgestattet mit einem kabellosen und "wasserfesten" Keyboard, einem höhenverstellbaren Plasmadisplay und schnellem drahtlosen Internet-Zugang, das vor allem für Sommerfestivals geplant war, angekündigt.
Nach internen Recherchen in der britischen MSN-Abteilung ist man nun offenbar draufgekommen, dass das iLoo doch ein reales Projekt war. Die Briten würden gerne innovative Marketingkampagnen machen, so Gurry, und der Gedanke war, dass sich die britische Bevölkerung für ein Klo mit Internet-Zugang erwärmen könnte.
Doch die MSN-Führung hat nach Bekanntwerden der Projektpläne diese nun auf Eis gelegt, da laut Gurry ein mobiles Klo doch nicht die beste Ausweitung der MSN-Marke sei.
