Schlechtes Webdesign steigert Blutdruck
Eine britische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass schlecht designte Websites bei Internet-Nutzern für erhöhten Blutdruck, Schweißausbrüche und Wutausbrüche sorgen. Das Krankheitsbild wird als "Mouse Rage Syndrom" bezeichnet.
Das Internet und neue Technologien fordern ihre Opfer und bringen ganz neue Krankheitsbilder mit sich:
Eine aktuelle Studie des britischen Social Issues Research Center [SIRC] mit 2.500 Probanden kommt zu dem Schluss, dass schlechtes Webdesign schuld an erhöhtem Blutdruck, übermäßigem Schwitzen sowie wütendem Klicken und Schmeißen der Computermaus sein kann. In manchen Fällen kann es demnach sogar Schreianfälle verursachen.
Nutzer wollen Websites a la Google
Als "Mouse Rage Syndrom" werden die Symptome in der Studie umschrieben, und früher oder später soll jeder Internet-Nutzer einmal daran erkranken. Die Ursachen kennt jeder: Websites, die zu langsam laden, unübersichtliche Navigationsmöglichkeiten, ärgerliche Pop-ups und Banner sowie nicht verfügbare Dienste.
"Die Resultate zeigen, dass sich die Nutzer Geschwindigkeit, Funktionalität und Genauigkeit a la Google von allen Websites wünschen - und zwar jetzt", heißt es in der Studie. "Unglücklicherweise können sehr viele Websites und deren Server genau das aber nicht bieten."
Das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" hat für seine Weihnachtsausgabe die neuen Krankheiten zusammengefasst - darunter auch Cyberchondria.
Schlechte Websites wecken Ärger
Bei den Tests wurde den Teilnehmern erst eine laut SIRC "perfekte" Website, die übersichtlich und schnell war, präsentiert.
Danach wurden sie mit eine Reihe von Websites mit "verrückter" Grafik und langsamem Seitenaufbau konfrontiert. Nur ein kleiner Teil blieb ruhig, während die meisten laut der Studie ausgeprägte Zeichen von Stress und Angst entwickelten.
Plädoyer für bessere Webauftritte
Wie weiter berichtet wird, litten manche Nutzer unter extremer Muskelanspannung. Auch die Gesichter wirkten verkrampft, viele hatten die Zähne fest zusammengebissen. Laut den Autoren vermindern diese physisch unangenehmen Situationen die Konzentration und erzeugen Ärger.
Der Auftraggeber der Studie, das britische Web-Hosting-Unternehmen Rackspace, sieht in dem Ergebnis vor allem für E-Commerce-Firmen einen Ansporn, ihren Online-Auftritt so "stressfrei wie möglich" zu gestalten. "Das Ergebnis ist klar: Firmen müssen simple und einfach zu navigierende Layouts bereitstellen und den Fokus auf die Geschwindigkeit und die Uptime richten."
(futurezone | eWeek)