Schlechtere 3D-Orientierung von Frauen
Es klingt wie ein sexistisches Vorurteil, aber laut einer Studie sollen Frauen sich in einer virtuellen Umwelt schlechter als Männer orientieren können.
US-Wissenschaftler wollen demnach herausgefunden haben, dass Frauen gegenüber Männern bei der Orientierung in einer 3D-Computerwelt im Durchschnitt 20 Prozent langsamer sind.
Der Frage, ob sich die langsamere Orientierung
verbessern lässt, untersuchten die Forscher anhand eines Tests an Freiwilligen.
Beim Einsatz eines größeres Computer-Displays konnten sich Frauen virtuell gleich gut orientieren. "Plötzlich verschwamm der Unterschied zwischen den Geschlechtern", so Microsoft-Computerexpertin Mary Czerwinski.
Die Ergebnisse präsentierten die Wissenschaftler von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh und dem Forschungslabor von Microsoft in Redmond [Washington] auf einer Konferenz in Fort Lauderdale [Florida].

Ruckfreie Animationen
Verdoppelt sich der Blickwinkel können sich Frauen besser orientieren, bei einer Verdreifachung erreichen sie die Orientierungsfähigkeit von Männnern, heißt es weiter.
Die Fähigkeiten konnten Frauen jedoch nur erzielen, wenn die 3D-Umgebung gleichmäßig und ohne Rucken oder plötzliches Umspringen des Blickwinkels aufgebaut wurden.
Sie konnten laut Czerwinskis Kollege George Robertson einfacher ihre Position bestimmen, wenn sich eine Animation gleichmäßig und nicht ruckartig bewegte. "Ruckartige Bewegungen scheinen Frauen in ihrer Orientierung zu stören", erklärt Czerwinski.
Männer könnten schneller einen Plan im Kopf erstellen und sich darin orientieren. "Frauen haben sowohl in der realen Umwelt als auch in der 3-D-Welt einen schlechteren Orientierungssinn. Vermutlich ist dies evolutionsbedingt", so Czerwinski.
