Auch MobilCom droht Insolvenz
"Es wird sicherlich noch einigen Ärger geben. France Telecom möchte möglichst billig an die Mehrheit von MobilCom kommen", hieß es am Sonntag aus Kreisen, die den am Freitag abgesetzten CEO und Miteigentümer Schmid beraten.
Schmid selbst bekräftigte, für seine Firmenanteile 22 Euro in bar je Aktie erzielen zu wollen. France Telecom bietet offenbar gerade einmal die Hälfte.
Der Aufsichtsrat hatte Schmid nach einem monatelangen Streit mit France Telecom am Freitag als Vorstandschef abgesetzt.
Forderung nach Forderungsverzicht
Wenn auch die Lieferanten einem von den Franzosen angestrebten
zehnprozentigen Forderungsverzicht zustimmen, kann eine vereinbarte
Umschuldung von über 4,7 Mrd. Euro in Kraft treten und die sonst
drohende Insolvenz vermieden werden.

Angebot nach Übernahme
Zu Schmids Nachfolger an der Unternehmensspitze wurde der bisherige Finanzchef, Thorsten Grenz, berufen, der als Vertrauter von France Telecom gilt.
Schmid verwies in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" [FAS] darauf, dass France Telecom mit seiner Absetzung die Kontrolle in der von ihm gegründeten Firma übernommen habe und somit nach dem Übernahmegesetz zu einem Angebot an alle anderen Aktionäre verpflichtet sei.
Schmid hält zusammen mit seiner Ehefrau knapp die Hälfte der MobilCom-Anteile.
Das machte die Aktie
Die am Neuen Markt notierte MobilCom-Aktie war am Freitag nach
Bekanntgabe der Abberufung Schmids durch den Aufsichtsrat deutlich
gestiegen. Zum Wochenende schloss der Titel bei 10,08 Euro und lag
damit gegen den Markttrend mit gut zehn Prozent im Plus.
