E-Commerce funktioniert anders
In dem Maße, wie E-Commerce zu einem ernst zu nehmenden Geschäft wird, zeigen sich auch die Unterschiede zum klassischen Handel: Sowohl die Kundenbindung als auch das Einkaufsverhalten sind nicht vergleichbar.
Für viele Online-Nutzer seien gerade ungerichtete, virtuelle Erkundungstrips mit angenehmen Erfahrungen verbunden und würden deshalb um ihrer selbst willen praktiziert, heißt es in der Studie der Universität Mannheim.
Die Mannheimer Betriebswissenschaftler nennen diesen Erlebniszustand "Flow", der einen so genannten "Online-Kick" bewirke. Dieser sei ein wesentlicher Faktor für die Kundenmotivation beim Online-Einkauf.
Die Forscher des Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung fanden ihre These nach eigenen Angaben bei einem Test an 665 Nutzern des Lufthansa-Info-Flyway-Angebots bestätigt: Je eher die Online-Surfer den als "Flow" bezeichneten Erlebniszustand beim Surfen empfunden hätten, desto höher sei die Nutzungswahrscheinlichkeit des jeweiligen Internetangebots. Die Wissenschaftler raten daher den Anbietern im Internet, auf die schnelle Rückmeldung und eine ansprechende Gestaltung der aufgerufenen Seiten zu achten, damit die intensive Konzentration des Nutzers den "Online-Kick" begünstige.

Auf dem Kongress "E-Business Conference and Expo" wurden in den letzten Tagen die Möglichkeiten der Kundenbindung im Netz diskutiert.
Das Fazit der meisten Vortragenden ist niederschmetternd für die Wirtschaft, die in diesem Jahr mehr als eine Milliarde Dollar in die Offline-Werbung für ihre Dot-Com-Projekte investiert hat.
Robert Lessin, Vorsitzender von Wit Capital, fasste die Lage folgendemaßen zusammen: "Es ist nahezu unmöglich, einen Markennamen dauerhaft zu etablieren."
Generell würden Kunden im Netz sehr viel schneller abwandern als im Offline-Geschäft.