Aus für anonymes Surfen
Nachdem Zero-Knowledge sein kommerzielles Service, das anonymes Surfen erlaubte, im Oktober eingestellt hat, gab jetzt auch SafeWeb das Ende seines entsprechenden Gratisdienstes bekannt.
Neben ökonomischen Problemen ist interesssanterweise auch die Stimmung in den USA für die Schließungen verantwortlich, die nach mehr Sicherheit und weniger nach Meinungsfreiheit verlangt.
Bei SafeWeb dürfte dieser Faktor besonders ins Gewicht gefallen sein, da das Unternehmen teilweise mit CIA-Kapital gegründet wurde. Die Agentur wollte mit dem Anonymsierungsangebot vor allem Surfern aus Ländern wie China und dem Irak die Informationsfreiheit ermöglichen.
Derzeit steht bei US-Regierungsstellen Anonymität im Netz allerdings eher unter Terrorismusverdacht, wobei die Belange der Meinungsfreiheit ins Hintertreffen geraten.
SafeWeb denkt jetzt über ein kostenpflichtiges Service in Kooperation mit PrivaSec LLC nach, der allerdings für Surfer aus China und dem Irak nicht erschwinglich sein dürfte.

Geschäftsmodell
Neben der geänderten Stimmung sind aber auch ökonomische Gründe für die Schließungen verantwortlich.
Zero Knowledge musste trotz einer jährlichen Gebühr von 50 USD für seine Anonymisierungsdienste das Geschäft einstellen und will sich zukünftig auf Sicherheitsdienstleistungen wie Firewalls und Passwortmanagement konzentrieren.

Was bleibt
Im kommerziellen Bereich bleibt nach den Schließungen noch die Firma Anonymizer.com, die ihre Dienste für 50 USD im Jahr oder fünf USD im Monat anbietet. Gewinne hat das Unternehmen mit seinem Service bisher aber auch noch nicht erwirtschaftet.
Einen Gratisdienst bietet derzeit noch NoProxy an, dieser befindet sich allerdings noch in einer Beta-Version und funktioniert nicht besonders zuverlässig - viele Sites werden schlicht nicht gezeigt.