Telekom Austria soll komplett verkauft werden
Die Telekom Austria [TA] soll schon in den kommenden 14 Monaten einen neuen Eigentümer bekommen.
Nachdem die Telecom Italia [TI] offiziell ihre Ausstiegsabsichten aus der TA deklariert hat, soll sich auch die staatliche Beteiligungsgesellschaft ÖIAG aus der TA zurückziehen. "Die TA soll komplett bis Ende 2002 verkauft werden", heißt es laut APA aus Unternehmenskreisen.
ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis machte einen Verkauf der ÖIAG-Anteile vor Ende der Legislaturperiode zuletzt von einem TA-Aktienkurs von über neun Euro abhängig.
Erstmals seit Börseneinführung am 22. November 2000 hat die Telekom Austria-Aktie heute im Handelsverlauf ihren Emissionskurs von neun Euro wieder erreicht. Kurz nach 12.30 Uhr notierte der Titel mit 9,03 auf seinem bisher höchsten Stand und damit um 5,6 Prozent über dem Schlusskurs des Vortages.
TI will weg von Mobilkom
Der Präsident der TI, Marco Tronchetti Provera, hat unterdessen
heute seine Entschlossenheit bestätigt, sich aus der Mobilkom
Austria zurückzuziehen. Im Gespräch mit Journalisten am Rande der
Vorstellung der Telecom-Ergebnisse des dritten Quartals erklärte
Tronchetti Provera, dass sein Unternehmen in Österreich "weder an
der Mobilfunk- noch an der Festnetzbranche interessiert ist".
TI bestätigt Rückzugswunsch aus MobilkomTI kann ab Juli 2002 aus Mobilkom aussteigen
Laut Börsenprospekt darf die TI ohne ÖIAG-Zustimmung bis Oktober 2003 nicht aus der TA aussteigen. Für ihren Viertelanteil an der Mobilkom gilt die Frist nur bis Juli 2002. In zwei Arbeitskreisen arbeitet die TI nun mit der ÖIAG gemeinsam an einer Exit-Strategie. Der Verkaufsplan soll dem Vernehmen nach bis Ende 2001 stehen.
Laut "Standard" hat die Deutsche Telekom in einem Papier massives Interesse am TA-Festnetz angemeldet. Aus den Kreisen hieß es dazu, dass derzeit mit mehreren großen Telekom-Unternehmen Gespräche geführt würden. Außerdem hätten nahezu alle namhaften Finanzinvestoren bei den derzeitigen TA-Eignern angeklopft.
Uneinigkeit über Kaufpreis
Der Kaufpreis scheint dabei allerdings noch offen. Branchenkenner
attestieren dem TA-Festnetzbereich laut "Standard" einen Wert von
rund zwei Mrd. Euro. Als "Obergrenze" für die TA samt Mobilkom nennt
ein Konsortium rund um die Fonds Providence Equity, Apax und
österreichische Banken laut Bericht einen Kaufpreis von fünf Mrd.
Euro. Andere Interessenten schätzen allein die Mobilkom auf mehr als
vier Milliarden Euro.
Aktueller Aktienkurs der Telekom Austria
