Sun erwägt neue Klage gegen Microsoft
Nach dem Vergleich im Kartellverfahren gegen Microsoft erwägt dessen Konkurrent Sun Microsystems eine neue Klage den Software-Konzern.
Die Einigung im Kartellverfahren benachteiligt nach Worten von Sun-Anwalt Mike Morris die Wettbewerber von Microsoft:
"Das ist nicht nur schwach, sondern völlig wirkungslos. Es gibt alle möglichen Schlupflöcher und Regelungslücken", meint Morris.
Der Vergleich von Microsoft mit der klagenden US-Regierung sieht Auflagen vor, die den Wettbewerb in der Software-Industrie beleben sollen. Die Einigung mit Microsoft umfasst vier zentrale Auflagen, die Computerhersteller flexibler beim Einsatz von Programmen machen und konkurrierenden Software-Entwicklern mehr Einblick in den Windows-Quellcode geben sollen.

Der Java-Fall
Nach Einschätzung von Rechtsexperten könnte Sun sich auf ein Gerichtsurteil vom Juni stützen. Microsoft habe unrechtmäßig versucht, die Sun-Programmiersprache Java zu stoppen, indem der Konzern eine abgewandelte Version der Sprache verbreitet habe, hatte das Gericht festgestellt.
Erst im Januar hatten die beiden Konzerne einen dreijährigen Rechtsstreit über Java beigelegt. Damals zahlte Microsoft wegen der Veränderung von Java 20 Millionen USD an Sun und verpflichtete sich, die Programmiersprache nur noch sieben Jahre zu nutzen.