19.10.2001

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Telekom Austria verhandelt mit Telecom Italia

Der Vorstandschef der Telekom Austria [TA], Heinz Sundt, erwartet eine Entscheidung bis Weihnachten, ob die Telecom Italia ihren 29,8-Prozent-Anteil an der TA halten wird oder nicht.

Die TA sei mit den Italienern permanent im Gespräch. Zum jetzigen Zeitpunkt sei ein Ausstieg jedoch noch reine Spekulation, betonte Sundt am Rande der Gewinn-Messe vor Journalisten.

Gerüchte, dass Sundt schon selbst nach neuen Investoren suche, wollte der Telekom Austria-Chef nicht kommentieren. Es sei aber klar, "dass wir uns in der Sorgfalt des ordentlichen Kaufmanns mit alternativen Szenarien befassen". Grundsätzlich sei es aber ein offenes Geheimnis, dass die Telecom Italia zum Abbau ihrer Schulden in Höhe von 42 Mrd. Euro [578 Mrd. ATS] einen Verkaufsprozess bereits eingeleitet habe.

Festnetz-Beteiligungen sind heißer Tipp

Telekom-Austria-Generaldirektor Heinz Sundt präzisierte auf der "Gewinn"-Messe auf Mitarbeiteranfragen zu den Spekulationen um einen bevorstehenden Ausstieg der Telecom Italia [TI] aus der Telekom Austria, es gebe "einige Hinweise darauf, dass es sich in Österreich um den Festnetz-Bereich handeln könnte", wenn die TI Auslandsbeteiligungen abstoße.

Heuer 3.000 Beschäftigte weniger

Auf Fragen, ob in diesem Fall die spanische Telefonica vor der Tür stünde, riet Sundt nur, dem gegenwärtigen Wust an Gerüchten und Spekulationen nicht zu viel Glauben zu schenken.

Ende 2001 wird die Telekom Austria jedenfalls um 3.000 Beschäftigte weniger haben als zu Jahresbeginn. Im nächsten Jahr müssten noch weitere 1.000 bis 1.500 Mitarbeiter abgebaut werden, dann habe man den Großteil des Einsparungspotentials [5.000 Stellen bis 2005] bewältigt, sagte der TA-Chef.

Der Rest sei über natürlichen Abgang machbar. Da Personalkürzungen immer mit relativ hohen Einmalkosten verbunden seien, werde sich der Einsparungseffekt erst in der Bilanz 2002 niederschlagen.