Auge in Auge mit dem Konkurs
Zwischen YLine und IBM bahnt sich nun ein Finale an, das bereits in dieser Woche eintreten und für YLine letal enden könnte. Wie berichtet, geht es um eine offene IBM-Forderung von 14 Millionen Euro, die YLine nicht anerkennt.
Offensichtlich würde diese Forderung die Finanzmittel von YLine bei weitem überschreiten, denn CEO Werner Böhm spricht inzwischen ganz offen von Konkurs.
Böhm gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Format": "Sollte IBM die offene Forderung über 14 Millionen Euro fällig stellen, gebe ich den Schlüssel ab und marschiere in die Riemergasse. Dann sieht IBM allerdings keinen Schilling mehr."

Griff zum letzten Mittel
Wie verzweifelt die Lage mittlerweile sein muss, lässt sich daran ablesen, dass Böhm nun zum letzten Mittel greift, das ihm verblieben ist.
Er greift jene, mit deren Hilfe er seine medienwirksamen Deals inszeniert hat, nun direkt an. Gegenüber Format bezichtigte Böhm Mitarbeiter von IBM Österreich des Insiderhandels mit YLine-Aktien:
"Wir hatten in der IBM-Zentrale einige unserer treuesten Anleger. Jedesmal, bevor wir weitere Kooperationen bekannt gegeben haben, wurde dort die Parole ausgegeben: Jetzt noch schnell YLine-Aktien kaufen!"
Ein erster Name
Es geht vorerst nur um Bereichsleiter Walter Fuchs, den
Verbindungsmann für die Kooperation zwischen YLine und IBM in
Österreich. Über dessen Ehefrau sollen die Insidergeschäfte mit den
Aktien einer YLine-Tochter gelaufen sein.

Verdient am Hype
Offensichtlich ist Fuchs nur die erste einer ganze Reihe von Personen, die an dem Hype um die YLine-Aktie prächtig verdient haben.
Weder Fuchs noch IBM haben in dieser Angelegenheit Stellungnahmen abgegeben.
"Businesspartner" YLine
Als Businesspartner wird YLine auf dem IBM-Server nur in einem
einzigen Dokument aus dem Jahre 2000 erwähnt. YLine hatte von IBM
zwei Mainframes des Typs S/390 erworben. Laut Aussage Böhms zur
FutureZone waren die beiden Großrechner niemals in Betrieb, da es
IBM nicht geschafft habe, die Softwareplattformen von YLine auf OS
390 zu portieren.
